Rätselhafte Datenlage bei Nebenwirkungen von Impfstoffen

Immunologie / Covid-19 / Corona-Impfung / Impfstoff / Quelle: Pixabay, lizenezfreie Bilder, open library: kfuhlert, https://pixabay.com/de/photos/impfung-arzt-spritze-medizin-1215279/ Immunologie / Covid-19 / Corona-Impfung / Impfstoff / Quelle: Pixabay, lizenezfreie Bilder, open library: kfuhlert, https://pixabay.com/de/photos/impfung-arzt-spritze-medizin-1215279/

Bei den Verdachtsfällen für Nebenwirkungen von Impfstoffen gegen Corona gibt es signifikante Unterschiede zwischen US-Datenbanken und denen der EU. Warum?

Ein Vergleich der in der EMA-Datenbank gespeicherten Verdachtsfälle für Impfnebenwirkungen mit Daten aus den Vereinigten Staaten ergibt signifikante Abweichungen, die auf eine massive Unterdokumentation in Europa schließen lassen, deren Ursachen der Klärung bedürfen.

Arzneimittelnebenwirkungen, wozu auch die Nebenwirkungen der Covid-19-Impfstoffe gehören, werden in der „Datenbank gemeldeter Verdachtsfälle“ der Europäischen Arzneimittel Agentur (EMA) dokumentiert. Diese Datenbank ist öffentlich zugänglich, was dem Normalverbraucher allerdings kaum etwas nützt, denn die Auswertemöglichkeiten sind mehr als rudimentär. Man kann die einzelnen Parameter auch nicht miteinander verknüpfen, wie es in modernen Data-Warehouses längst Standard ist.

Wie aussagekräftig sind die Impfstoff-Daten?

Wer also wissen will, wie viele mutmaßlich impfbedingte Todesfälle es zum Beispiel in Deutschland gab, wird keinen Erfolg haben, da „Tod“ kein Auswerteparameter ist. Bei den Impfreaktionen gibt es noch nicht einmal eine Suchfunktion; man muss sich durch Hunderte englischsprachige Krankheitsbilder klicken, um – vielleicht – das Gewünschte zu finden.

Völlig anders verhält es sich bei der US-Datenbank VAERS, in der beinahe jeder Parameter abgefragt und verknüpft werden kann (wie zum Beispiel die einzelnen Bundestaaten) und sogar jeder Einzelfall dokumentiert ist (!). Natürlich gibt es auch eine Suchfunktion für die hier „Symptoms“ genannten Impfreaktionen.

Bei einer Recherche bezüglich einer eher seltenen Nebenwirkung (Lungeninfiltrat) beim Impfstoff Pfizer/Biontech in beiden Datenbanken stieß ich auf eine signifikante Auffälligkeit. Während in der EMA-Datenbank gerade einmal 53 Fälle dokumentiert waren, waren es in der US-Datenbank 310! Das ist statistisch extrem unwahrscheinlich, zumal die Bezugsgröße (verimpfte Dosen) in Europa höher ist als in den Vereinigten Staaten.

Diese Bezugsgröße ist nicht ganz einfach zu finden, aber mit ein wenig Ausdauer gelingt es doch. Für die EU/EEA-Staaten sind die Angaben im sogenannten „Vaccinetracker“ zu finden, wobei man hier zwischen gelieferten (distributed) und verimpften (administered) Dosen unterscheiden muss. Die Unterschiede sind teilweise signifikant.

In den USA heißt das entsprechende Tool Covid-19 Data Tracker, der natürlich auch die verimpften Dosen ausweist, ohne dass man erst aufwändig Tabellen auswerten muss.

Aber genug der statistischen Hintergründe, denn die Unterschiede zwischen den erfassten Verdachtsfällen in den USA und der EU/EAA sind durchaus dramatisch, wie im Folgenden gezeigt werden soll. Als Kennziffer benutze ich Nebenwirkungen je 100.000 Impfdosen, denn die absoluten Zahlen allein sind nicht aussagekräftig genug.

Beim Impftstoff Pfizer/Biontech sind in der EU/EEA 99 Nebenwirkungen je 100.000 Dosen registriert, in den USA mit 187 fast das Doppelte! Beim Impfstoff Moderna hält es sich mit 164 zu 194 noch einigermaßen die Waage, während bei Janssen (Johnson & Johnson) 179 Nebenwirkungen EU/EAA-weit und 411 in den USA dokumentiert sind.

In den USA viel mehr Todesfälle erfasst

Noch dramatischer sind die Unterschiede bei den mutmaßlich impfbedingten Todesfällen. Hier stehen bei Pfizer/Biontech 1,3 Todesfälle in der EU/EAA 4,81 Todesfällen je 100.000 Impfdosen in den USA gegenüber also fast das Vierfache! Ähnlich verhält es sich bei Moderna (0,93 zu 2,67). Den sprichwörtlichen Vogel schießt dann allerdings der Janssen-Impfstoff ab. 1,27 Todesfällen je 100.000 Impfdosen in der EU/EAA stehen hier 9,35 in den USA gegenüber!

Es steht mir nicht an, hier Spekulationen über die Ursachen dieses krassen Missverhältnisses anzustellen. In jedem Fall scheinen die Meldewege in den USA besser zu funktionieren als in der EU, was kaum verwundert. Ob politische Einflussnahme und vorauseilender Gehorsam der Ärzteschaft zusätzlich zu dieser mutmaßlichen Unterdokumentation geführt haben, muss in Ermangelung von tragfähigen Belegen offenbleiben. Was für mich nach dieser Analyse allerdings feststeht, ist, dass die beschriebenen Unterschiede in den Nebenwirkungsraten dringend der Aufklärung bedürfen.

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Über Frank W. Haubold

Frank W. Haubold wurde 1955 in Frankenberg (Sachsen) geboren. Nach Abitur und Wehrdienst studierte er Informatik und Biophysik in Dresden und Berlin. Seit 1989 schreibt er Romane, Erzählungen und Kurzgeschichten unterschiedlicher Genres (Science-Fiction, Fantasy, Horror, Gegenwart). Zahlreiche Veröffentlichungen in Freie Presse (Chemnitz), Fantasia (Passau), Nova (Magazin), Phantastisch! (Stolberg), Exodus (Magazin), Esli (Russland) und anderen Publikationen auch außerhalb der Phantastik-Szene. Für den EDFC Passau gab er bis 2009 fünf Anthologien heraus. 2008 gewann er als erster Autor überhaupt den Deutschen Science Fiction Preis in beiden Kategorien. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

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Skyjumper
Skyjumper
2 Jahre her

Leider kann man tatsächlich nur mehr oder weniger gut begründet spekulieren. Und auf eine offizielle Aufklärung dürften wir wohl vergeblich hoffen. Tatsächlich muss man den begründeten Verdacht hegen, dass selbst ein Wollen vorausgesetzt , die bisher in Europa erhobene Datenlage schlicht zu dünn ist, um eine entsprechende Aufklärung wissenschaftlich fundiert überhaupt durchführen zu können. Das wiederum impliziert, dass auch Wissenschaftler der verschiedenen Fachrichtungen nicht in der Lage sein werden den Erfolg/Misserfolg einzelner getroffener Maßnahmen valide aufzuarbeiten und daraus Handlungsempfehlungen, bzw. Korrekturvorschläge an die Politik abzuleiten. Es wird also vorhersehbar beim ziellosen Stochern im Nebenl bleiben. Wobei das die gutartige Formulierung… Read more »

Frank W. Haubold
Reply to  Skyjumper
2 Jahre her

Das mit dem „quantitativ geringfügig“ dürfte sich sehr schnell relativieren, wenn die Übersterblichkeit der letzten Monate sich bestätigt. Das Problem ist, dass die Impfung auch ganz „normale“ Krankheiten triggert, woran dann die Menschen sterben, ohne dass es als Impfnebenwirkung erkannt wird.

Skyjumper
Skyjumper
Reply to  Frank W. Haubold
2 Jahre her

Deswegen ja auch mein in Klammern gesetztes „bisher“. Aber leider werden wir auch zu diesen Fragen; also Gründe für die Übersterblichkeit und „Triggern normaler Krankheiten“, keine befriedigenden Antworten erhalten und jeder wird nach seiner Fashion weiter spekulieren müssen.

fufu
fufu
Reply to  Skyjumper
2 Jahre her

Wir wissen ziemlich genau wie das Virus seine krankmachende Wirkung entfalltet, als leichte Erkaeltung beschraenkt auf die oberen Atemwege oder schwerere Verlaeufe bis zum Tod bei systemischer Erkrankung, leztere vor allem bei Personen die vermutlich auch der normalen Influenza zum Opfer gefallen waeren, was aus der Tatsache geschlossen werden kann, dass es vor der Einfuehrung der Impfung/Gentherapie abgesehen von einer sehr kurzen Periode insgesamt keine Uebersterblichkeit gab. Anders als die natuerliche Infektion im Falle der Gentherapie : im Prinzip wirkt die Gentherapie wie eine systemische Infektion, aber mit wesentlichen Unterschieden – sie ist beschraenkt auf ein einzelnes Virusprotein, das spike-Protein… Read more »

fufu
fufu
Reply to  fufu
2 Jahre her

Und hier kommt umgehend die Bestaetigung… Impfpflicht fuer ueber-60-jaehrige in Griechenland. Wer auf den Trick nicht reinfaellt kriegt eine Geldbusse in Form von Rentenkuerzung.

Werner Illhill
Werner Illhill
Reply to  Skyjumper
2 Jahre her

Eine der krassensten Seiten zum Thema Impfnebenwirkungen, welche ich gelegentlich aufsuche : https://healthimpacktnews.com , könnte Ihre Aussage :geringfügig, schnell ändern. Weil hier, neben kalten Daten, reale Impfopfer und deren Leidensweg, beschrieben werden. Ihre genannten Verschleierungen, Punkt 1.-3. ,sehe ich ähnlich.

Skyjumper
Skyjumper
Reply to  Werner Illhill
2 Jahre her

Ich glaube wir müssen nicht darüber diskutieren ob eine ganze Reihe von schweren Nebenwirkungen zu dramatischen , individuellen Leidenswegen führt oder nicht. Selbstverständlich ist das der Fall. Wie aber auch im Falle der schweren Covid Verläufe, um das der Vollständigkeit halber zu ergänzen.

Ansonsten nur noch zur Klärung: Ich schrieb bewußt von „quantitativ geringfügig“, und meine damit eben nicht das qualitative Maß der möglichen und auftretenden Nebenwirkungen, welche ich keinesfalls für Geringfügig halte.

Rosi
Rosi
2 Jahre her

Die EMA-Datenbank verrät uns, dass es zum 13.11.2021 1.163.356 Fälle von Nebenwirkungen gab. Legen wir die amerikanischen oder auch die etwas gewissenhafteren Aufbereitungen der Niederländer zu Grunde, dann reden wir wahrscheinlich über 3 Millionen Fälle! Bei den bei der EMA-Datenbank gemeldeten Todesfällen von 30.551 müssten wir also, interpoliert mit USA, 100.000 annehmen; davon die Hälfte auf Politiker-Lieblingskind Pfizer verbucht. Bedenkt man, dass wir bei der Schweinegrippe in Deutschland mit insgesamt 243 Toten durch das Stoppen der Impfung mit einem blauen Auge davonkamen, muss man ernsthaft fragen, wie man bei europaweit 100.000 Toten Propaganda bis zum Erbrechen betreiben kann. Bei dieser… Read more »

Peter Schrein
Peter Schrein
Reply to  Rosi
2 Jahre her

Mir fällt Monsanto/Bayer-Lev. ein dabei !

Ulrich Bohl
Ulrich Bohl
Reply to  Rosi
2 Jahre her

Insbesondere der letzte Satz Ihres Kommentars trifft den Nagel so direkt auf den Kopf, besser geht es nicht.

Konrad Kugler
Konrad Kugler
2 Jahre her

Paßt doch gut zusammen.
VAERS meldet 2620 Fehlgeburten bei Impfung vor der 20. Woche. Davon gehen über 2000 auf BioNTech. Die Mitentwicklerin dieses hervorragenen Präparates zur Bevölkerungsreduzierung hat gerade den Bundesverdienstorden bekommen.

Muß sich in Zukunft jeder schämen, wenn ihm für redliches Wirken solches angetragen wird?

Frank W. Haubold
Reply to  Konrad Kugler
2 Jahre her

Für redliches Wirken bekommt man in Buntland keine staatlichen Auszeichnungen (mehr).

Ketzerlehrling
Ketzerlehrling
2 Jahre her

Rätselhaft? Die Wahrheit resp. die tatsächlichen Zahlen, könnten das Narrativ stürzen.

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