Gabriel bricht mit der Merkel-Ära

SPD-Chef Sigmar Gabriel © GEOLITICO SPD-Chef Sigmar Gabriel © GEOLITICO
Sozial- und Christdemokraten entdecken den Wert von Heimat und Identität. Und sie wagen sich an die Tektonik ihrer bisherigen Politik. Ob die AfD es merkt?

Es bewegt sich was. Langsam und leise noch, aber stetig und mit ungeheurer Kraft bricht die Tektonik des Parteien- und Gesellschaftsgefüges auf. Riesigen Landmassen gleich streben die ideologischen Blöcke mit ihren gesellschaftlichen Gruppen und Milieus nach ihrem ursprünglichen Ort zurück. Je mehr der vermeintliche Zauber des Neoliberalismus verfliegt, dem sich alle, bis auf die Linke, wie im Rausch hingegeben hatten, desto deutlicher wird für alle sichtbar, welch tiefe gesellschaftliche Gräben er in seiner jahrzehntelangen wirtschaftspolitischen Dominanz riss.

Als die vor mehr als zwei Jahrzehnten am Ende der bipolaren Welt irre gewordene Sozialdemokratie dem Ideal einer humanen, sprich der Solidarität verpflichteten Gesellschaft abschwor und ihr Heil in den Interessen des Kapitals suchte, ahnte niemand, welche Folgen dieser Sündenfall haben würde. Mit jedem Jahr entfernte sich die SPD weiter von den Sorgen und Nöten der arbeitenden Bevölkerung, nahm ihnen sogar noch den ihnen zustehenden Anteil am Wohlstandszuwachs und das Aufstiegsversprechen. Sie verkaufte ihre Seele und mit ihr Millionen Menschen an die Interessen der Kapitalmärkte. Sie lächelte selbst dann noch gleichgültig, als die OECD vor der zunehmenden Ungleichheit in Deutschland und den mehr vorhandenen Chancen von Arbeiterkindern im Bildungssystem warnte. Sie war wie auf Droge, sie war „high“ und stürzte schließlich tief.

Für eine Handvoll Dollar

Wie tief, das offenbart jetzt ein Gastbeitrag ihres früheren Vorsitzenden Sigmar Gabriel, dem heutigen Außenminister, im aktuellen „Spiegel“. Ihn treibt „Sehnsucht nach Heimat“, nach der geografischen und kulturellen, also der Identität stiftenden ebenso wie nach der weltanschaulichen. Gabriel will nach Hause, zurück in die gute alte Sozialdemokratie, die er und seine Führungsgenossen ohne Not für eine Handvoll Dollar verkauften.

Fast alle Bedingungen für den sozialdemokratischen Erfolg in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts sind verschwunden“, stellt Gabriel fest. Treffend beschreibt er die durch Sozialdemokraten betriebene Zerstörung der Deutschland AG und des Sozialstaats, ohne sich selbst und seine Genossen offen als Täter zu benennen:

„So löste der ,Shareholder Value’ in Deutschland den ,Rheinischen Kapitalismus’ ab. Verbindlichkeit und Verbindendes galten auf einmal als Hindernis für die Entfaltung der für den Wettbewerb in der Globalisierung notwendigen Flexibilität und Mobilität.“

Er geißelt den globalen Kapitalismus, dem SPD-Minister durch eine Flut von Gesetzen, mit denen sie die Kapitalmärkte liberalisierten, Tür und Tor öffneten:

„Er erpresst die Nationalstaaten mit seiner Flexibilität. Er sucht sich immer neue, preiswerte Standorte mit niedrigen Löhnen, niedrigen Steuern und schwacher Sozial- und Umweltgesetzgebung. Und notfalls weicht er in Steuerparadiese aus, die in Wahrheit Gerechtigkeitslücken sind. (…) Wir haben uns in unseren nationalen Wirtschaftsdebatten an den Wettbewerbsdruck dieser postmodernen Globalisierung angepasst. Wettbewerbsfähigkeit war uns wichtiger als Löhne und Renten, mit denen man nicht nur leben, sondern gut leben kann…“

Er stellt der Politik der vergangenen Jahrzehnte ein verheerendes Zeugnis aus. Und natürlich weiß er um die schwerwiegenden Folgen dieser Politik, die wirtschaftlich lediglich in Einkommen oder Renten ablesbar ist, die aber tief in die Verfasstheit der Gesellschaft einschneidet:

„Der Zerfall von Familien, Vereinen und anderen Gemeinschaften durch die Atomisierung von Arbeits- und Lebenswelten wird eben in einem nicht geringen Teil unserer Gesellschaft als traumatischer Abschied von der Moderne begriffen, nicht als ihre Vollendung, wie es manche Vordenker von Grünen und Liberalen sehen.“

Wunsch nach Orientierung

Als „Moderne“ bezeichnet Gabriel die ersten Jahrzehnte Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, mithin also die Zeit des Aufstiegs der Mittelschicht, die wiederum die noch junge Demokratie stabiliserte. Diese Zeit war auch die Zeit des Aufstiegs der Sozialdemokratie, die sich in den ersten Jahren nach Kriegsende schwer tat, in der Bundesrepublik Fuß zu fassen und in der sowjetischen Besatzungszone gar mit der KP zur SED verschmolz. „Postmodern“ nennt Gabriel die Epoche die in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts angebrochene Epoche. Obwohl sein Text die mit dieser Zeit eng verknüpften Sehnsüchte der sozialdemokratischen Klientel klar benennt, lässt Gabriel seinen eigenen Standpunkt offen, bescheinigt aber dem „Rechtspopulimus“ ebenfalls in diese Zeit zurückzustreben. Wörtlich schreibt er:

„Er ist weitaus eher eine Gegenbewegung gegen die Ende des vergangenen Jahrhunderts entstandene Postmoderne.“

Oder anderer Stelle:

„Sie (Anm. d. Red.: „Neuen Rechten“) sind im Kern kein Produkt der Moderne, sondern einer Postmoderne, die zur radikalen Dekonstruktion der Moderne angetreten war, dabei erstaunliche Erfolge feierte und jetzt Opfer ihres eigenen Erfolgs wird. Auch die Moderne versprach den Menschen Individualität, Vielfalt, Freiheit und Wohlstand – aber eben geregelt und in Maßen. Das Übermaß, die Radikalität der Postmoderne ist es, die das Unbehagen nährt.“

Aber welchen Schluss zieht Gabriel daraus? Einerseits beschwört er den Wert kultureller Identität: „In der unübersichtlich gewordenen Welt ist es genau diese Sehnsucht nach Identität, die auch einen großen Teil unserer Wählerinnen und Wähler umtreibt.“ Er wagt sogar die Frage, ob nicht auch sozialdemokratische Wählerinnen und Wähler mit dem Begriff „Leitkultur“ „den Wunsch nach Orientierung in einer scheinbar immer unverbindlicheren Welt der Postmoderne“ verbinden.

Doch statt sich nun auf das kulturelle Erbe Deutschlands und Europas zu besinnen, es zu fassen und wieder zu einem verbindenden, tatsächlich Identität stiftenden gesellschaftlichen Fundament zu formen, eilt Gabriel schon wieder davon in die ideologische Vision der Vereinigten Staaten von Europa. Er beschwört er die „Europäisierung und Internationalisierung unserer politischen Konzepte“. Ob es das ist, was die Bürger wollen und die Sozialdemokratie retten kann?

Der Spiegel: Merkel muss weg!

Es sei dahingestellt. Fakt ist, das in diesem Fall durch Gabriel repräsentierte System hat die schwerwiegenden Verwerfungen seiner fehlgeleiteten Politik erkannt und ist bereit zu reagieren. Gabriel schimpft nicht mehr nur auf die AfD, er nimmt die Kampf mit ihr auf, indem er sich mit ihrem Erfolg auseinandersetzt und die Debatte über die eigenen Fehler und Defizite eröffnet. Er setzt tief an, geht in die Substanz all dessen, was die SPD in den vergangenen zwei Jahrzehnten gemacht hat und ruft seinen Leuten zu:

„Wer die Arbeiter im Rust Belt verliert, dem werden die Hipster in Kalifornien auch nicht mehr helfen.“

So sehr er damit Arbeitnehmern aus der Seele gesprochen haben wird, so sehr dürfte er mit seinem Aufsatz die führenden Funktionäre in der zweiten Reihe, die nur noch aus genau diesen Hipstern besteht, vor den Kopf gestoßen haben.

Wie ernst es der Sozialdemokratie mit der Kurskorrektur ist, belegt zudem der Leitartikel in derselben „Spiegel“-Ausgabe. Darin polemisiert Dirk Kurbjuweit in bester AfD-Manier über die Kanzlerin und kommt wie die „Rechtspopulisten“ zu dem Ergebnis: Merkel muss weg.

Der Merkelismus liegt in Trümmern“, schreibt und benennt die Kanzlerin selbst als Ursache. „Mit ihr verbinden sich fast nur noch Gedanken an ein Ende, nicht an einen Anfang, einen Aufbruch.“ Und weiter: „Auch Merkel könnte damit anfangen, die deutsche Politik ohne Merkel zu denken.

Wer sich noch daran erinnert, mit welcher Verve das Magazin einst die Sozialdemokraten und Merkel im neoliberalen Denken befeuerte, der weiß spätestens jetzt, dass die Phase der Neuordnung begonnen hat, der Verfall in vollem Gange ist. Noch ist das Alte nicht weg, aber das Neue ist schon im Werden. Wie es aussehen wird, ist – noch – offen.

Sozial- und vermutlich auch die Christdemokraten haben jedenfalls die Notwendigkeit der Erneuerung verstanden. Fragt sich, ob die AfD, die sich voller Siegesfreude im Bundestag mit den gegnerischen Abgeordneten rauft, auch nur entferntesten etwas davon ahnt? Es sieht jedenfalls nicht danach aus.

0
0
votes
Article Rating

Unser Newsletter – Ihr Beitrag zur politischen Kultur!

Über Günther Lachmann

Der Publizist Günther Lachmann befasst sich in seinen Beiträgen unter anderem mit dem Wandel des demokratischen Kapitalismus. Er veröffentlichte mehrere Bücher, darunter gemeinsam mit Ralf Georg Reuth die Biografie über Angela Merkels Zeit in der DDR: "Das erste Leben der Angela M." Kontakt: Webseite | Twitter | Weitere Artikel

43 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
Unwichtig
Unwichtig
6 Jahre her

Gabriel hat für seine Worte bereits von seiner eigenen Partei ordentlich Kritik erhalten. Da kommt nichts mehr.
Wenn in der CDU tatsächlich mal wieder konservative Ideen kommen, dann stellt sich Merkel hin und sagt: „Nicht mit mir!“. Auch von dieser Seite ist nichts zu erwarten (da kommen nur ein paar Nebelkerzen a là „Wir fordern…“ und anschließend passiert wie immer nichts).
Nur wenn sich die sogenannten Volksparteien spalten würden, müsste die AfD Angst haben.

asisi1
asisi1
Reply to  Unwichtig
6 Jahre her

für mich ist es nur ein Beispiel, von vielen, wie schnell sich die Gesinnung und die Meinung drehen kann, wenn es um geld und macht geht.
solche aussagen zeugen von Hinterhältigkeit und Falschheit. wer dem noch ein wort glaubt, ist ein idiot!

hubi+stendahl
hubi+stendahl
Reply to  Unwichtig
6 Jahre her

@Unwichtig Gabriel war und ist ein Opportunist. Er bemerkt die Unruhe in der Gesellschaft und wäre ein schlechter Parteiführer, würde er diese soziologischen Veränderungen nicht butterweich versuchen in Wählerstimmen umzusetzen. Die Verwendung von Begriffen wie Heimat oder Kultur soll lediglich verhindern, dass weiteres Potential die Partei verlässt, denn er weiß wie es um die Entwicklung, DIE ER MIT FORCIERT HAT, steht: Seit 2017 ist der Migrationsanteil der 20-35 Jährigen in der BRD auf 42 % gestiegen. In 2020 wird der Anteil die 50% Marke durchbrechen. Das sind Werte, die das Statistische Bundesamt veröffentlichte und von einem User gerettet wurden: http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=450646… Read more »

Johnny
Johnny
6 Jahre her

Zitat: „Sozial- und vermutlich auch die Christdemokraten haben jedenfalls die Notwendigkeit der Erneuerung verstanden. Fragt sich, ob die AfD, die sich voller Siegesfreude im Bundestag mit den gegnerischen Abgeordneten rauft, auch nur entferntesten etwas davon ahnt? Es sieht jedenfalls nicht danach aus.“ Wie bitte? Genau diejenigen, die die Kartellparteien fachlich, geistig und moralisch um Klassen übertreffen, sollen das nicht bemerkt haben? Wem waren Sie denn diese krude Schlußsentenz schuldig? Einfach absurd. Warum müssen Sie Ihren Beitrag damit so radikal entwerten? War das wirklich nötig? Besser wär’s gewesen, diese merkwürdige Konstruktion von Moderne und Postmoderne auf Wert und Stimmigkeit zu analysieren.… Read more »

Johannes
Johannes
Reply to  Johnny
6 Jahre her

„War das wirklich nötig?“

Vielleicht hat Herr Lachmann als stratgischer Berater der AfD einen tieferen Einblick als wir Foristen hier. Und es tut der Sache schließlich keinen Dienst, die Augen vor Tatsachen zu verschließen.

Nachlebnik
Nachlebnik
6 Jahre her

Mir fällt da nur August Bebel ein.
Ein spD – Lump ganz besonderer Provenienz.
Wer hat uns verraten ? Seit mehr als 100 Jahren Spezialdemokraten.
Welcher Hirnlose überläßt seinem Hunde die Bewachung des Wurtstellers ?
Nein Siechmar, mir streut von euch vaterlands- und charakterlosen Gesellen keiner mehr Sand in meine Augen.

Johannes
Johannes
6 Jahre her

„Sozial- und Christdemokraten entdecken den Wert von Heimat und Identität. Und sie wagen sich an die Tektonik ihrer bisherigen Politik. Ob die AfD es merkt?“

Das hoffe ich doch sehr – zumal Sie werter Herr Lachmann die AfD strategisch beraten.

Da Sie aber auch sicher einen intimeren Einblick haben stimmt mich diese Einschätzung doch sehr nachdenklich:

“ Fragt sich, ob die AfD, die sich voller Siegesfreude im Bundestag mit den gegnerischen Abgeordneten rauft, auch nur entferntesten etwas davon ahnt? Es sieht jedenfalls nicht danach aus.“

Aber die Hoffnung (dass sie es ahnt) stirbt bekanntlich zu letzt…

guguk
guguk
Reply to  Johannes
6 Jahre her

Sagt denen von der AFD mal, sie wollen von mir beraten werden.
Dann haben sie 2021 die absolute Mehrheit!

Johnny
Johnny
Reply to  Johannes
6 Jahre her

Zweimal ist besser als kein Mal… Wie bitte? Genau diejenigen, die die Kartellparteien fachlich, geistig und moralisch um Klassen übertreffen, sollen das nicht bemerkt haben?
Vielleicht haben Sie ja deren Reden nicht gehört und die zum großen Teil debil wirkenden Reaktionen des Kartells vorsichtshalber gar nicht bewußt wahrgenommen.
Ich dachte: „Wo bin ich denn hier? In der Irrenanstalt?“
Eine Frage des Anspruchs?

Johannes
Johannes
Reply to  Johnny
6 Jahre her

„Genau diejenigen, die die Kartellparteien fachlich, geistig und moralisch um Klassen übertreffen, sollen das nicht bemerkt haben?“ So etwas ist nicht selten zu beobachten. Gerade nach tollen Erfolgen (und für mich ist der Einzug der AfD in den Deutschen Bundestag ein solcher), kann mancher „vor Kraft nicht laufen“. Es kann sich auch Hochmut oder Betriebsblindheit oder noch schlimmer, die Kombination aus beidem einstellen. Als AfD-Insider weiß ich sehr gut, wovon ich spreche. Ich wünsche das der AfD nicht und hoffe das Beste (wie Sie sicher auch), Aber nochmal, Herr Lachmann berät die AfD strategisch hat sicher noch tiefere Einblicke als… Read more »

Johnny
Johnny
Reply to  Johannes
6 Jahre her

Lachmann als Berater der AfD? Wo findet sich dafür der Beweis? Marc Jongen wüßte dann doch aber davon, oder?
Im Übrigen, wo soll denn das Problem sein, wenn ein Gabriel mal fähig wäre Wort zu halten? Ich verstehe Ihre Logik nicht.

Johannes
Johannes
Reply to  Johnny
6 Jahre her

„Günther Lachmann ist Journalist, Autor und strategischer Berater der Thüringer AfD-Fraktion. “

ist unterhalb des Artikels zu lesen. Klar ist kein „Beweis“. Nur meinen Sie Herr Lachmann wäre so „deppert“, sich als strategischer Berater der AfD-Fraktion Thürigen zu bezeichnen, wenn er es nicht tatsächlich wäre?

Sie können aber auch hier nachlesen:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/guenther-lachmann-ex-welt-redakteur-arbeitet-fuer-thueringer-afd-landtagsfraktion-a-1105708.html

Gudrun+Eussner
6 Jahre her

„Ob die AfD es merkt?“ Was soll das denn? Bewegung kommt in die SPD doch nur, weil es die AfD gibt. Es vergeht kein Tag, da nicht mindestens ein AfD-Abgeordneter, ein AfD-Funktionär erklärt: „Die AfD wirkt!“ Was also sollte sie eventuell nicht merken? Derweil gibt FDP-Chef Christian Lindner, dieses bärtige Beta-Männchen, ein Sammelinterview an Le Figaro, El País und La Repubblica. „Lindner: ‚Merkel wollte die Kontinuität, wir den Wechsel‘.“ Lindner: «Merkel voulait la continuité, nous, le changement» http://www.lefigaro.fr/international/2017/12/18/01003-20171218ARTFIG00193-christian-lindner-merkel-voulait-la-continuite-nous-le-changement.php Er entblödet sich nicht, die AfD so zu schildern: „Das ist eine autoritäre Partei, die die Individuen angreifen will. Ihre Migrationspolitik ist… Read more »

Sirene
Sirene
6 Jahre her

Doch, Herr Lachmann, die AfD hat verstanden. Mit dem leichten Linksschwenk auf dem Parteitag in Hannover ist sie voll auf der Linie Gaulands als Partei der „Kleinen Leute“. Es gilt aber natürlich, das auch immer wieder deutlich nach außen zu tragen.

Gudrun+Eussner
6 Jahre her

Ach nee! Zu El País hat er etwas anderes gesagt, dort kann man’s nachlesen, es ist nicht wie im Figaro für Abonnenten. Er vergleicht die AfD mit Schimmel, den man im Haus hat und ihn nicht los wird. „Die AfD darf nicht die dritte Kraft sein im großen Ganzen. Es ist unsere Pflicht, sie zu reduzieren, aber ohne ihre Parolen und Positionen zu übrernehmen. Das ist eine Parti, die nicht die grundlegenden bürgerlichen Werte vertritt. Das ist eine autoritäre Partei, die das Individuum herabsetzen will. Ich bin überzeugt, daß die große Mehrheit der Deutschen an Kosmopolitismus und Liberalismus interessiert ist.“… Read more »

Klaus
Klaus
6 Jahre her

Sieht so aus, als wollte Gabriel dem „Sozialismus“ eine „nazionale“ Komponente verpassen! War da mal was? Von Goebbels gibt es eine etwa 20seitige Schrift „Der Nazi-Sozi“! Ist noch antiquarisch zu haben. Ob er sie gelesen hat?

dragaoNordestino
6 Jahre her

Hallo Herr Lachmann…. Danke für den Artikel. Ich weis zwar nicht, ob besagter Gabriel das darstellt was Sie veröffentlichen, jedoch stimme ich mit Ihnen zu fast 100% überein, was Sie zur gesellschaftlichen Ordnung zu sagen haben.

Libelle
Libelle
6 Jahre her

Aber so läuft dies doch immer. Die Politiker sagen sie haben die Probleme erkannt und sie wollen alles ändern und verbessern. Sie tun es anschließend aber nie wirklich!
Die lügen uns doch nur die Hucke voll.
Wer glaubt denn einem dieser Absahner im BT und den Landtagen noch ein Wort. Ich jedenfalls nicht mehr.

Selbstdenker
Selbstdenker
Reply to  Libelle
6 Jahre her

Wohl die meisten glauben denen zwar kein Wort, aber wohl ebenso die meisten wollen unbedingt beherrscht werden, deswegen werfen sie sich trotz ihres Unglaubens ihren Unterdrückern zu Füßen und winden sich unterwürfig im Dreck.
Die Freiheit ist für die Masse ein größeres Schrecknis als das jämmerlichste Untertanentum.

Johnny
Johnny
Reply to  Selbstdenker
6 Jahre her

Zeit und Gelegenheit waren noch nie so günstig wie gerade heute zu erkennen, daß wir gar keine Bundesregierung brauchen. Vielleicht gibt es mehr Leute als man glaubt, die das ebenfalls bemerkt haben.
Sich zu einer Figur wie Lindner zu äußern, hieße in den Sumpf primitivster verleumderischer Propaganda abzusteigen.

Selbstdenker
Selbstdenker
Reply to  Johnny
6 Jahre her

In der Tat, das Geschrei ob der fehlenden Regierung offenbart nur den Beherrschungswillen der Herrsüchtigen und den Willen zum Untertansein der Beherrschtwerdenssüchtigen.
Was ändert sich denn ohne neue Regierung? Nichts, es bleibt schlicht beim Alten, wird wenigstens nicht schlimmer.

Die größte Angst der Herrschaften ist die, das ihre Überflüssigkeit offenbar würde, daher auch der Aufschrei der Presse, die herrschaftsgenehme Fehlleitung der Masse durch die Maulhuren der Macht würde ebenso offenbar.

Selbstdenker
Selbstdenker
6 Jahre her

Vielsagend wenn Gabriel ob der Verfehlungen der SPD-Führung von einem unbestimmten „Wir“ schreibt, ein „ich habe gefehlt“ kommt ihm nicht über die Lippen, wie auch, er hat ja noch viel vor.

Alles nichts als Anbiederung, der Masse nach dem Maul zu reden, sein Fähnlein in den Wind hängen, um weiter den Rahm abzuschöpfen.

Leider wird derlei Heuchelei bei nicht kleinen Teilen der Herde durchaus verfangen.

Wayne+Podolski
6 Jahre her

„Der Zerfall von Familien, Vereinen und anderen Gemeinschaften durch die Atomisierung von Arbeits- und Lebenswelten wird …“ Dazu kann man auch ein gezielt verursachtes Kneipensterben zählen, wie ein Bekannter vermutete. Die Kneipe als Treffpunkt der Dorfbewohner um politische Diskussionen zu führen, bei denen man auf dumme Gedanken kommen könnte, sollte eliminiert werden und das schafft man am besten durch exorbitant hohe Preise, die nicht der Wirt zu verantworten hat. Hier kann ich mir für den Preis von zwei Glas Bier auf dem Kiez locker eine Kiste Markenbier kaufen und die zuhause trinken bei gleichzeitigem Ausbleiben der sozialen Komponente. Die stärkste… Read more »

Nachlebnik
Nachlebnik
6 Jahre her

Wenn ich Gabriel sehe muss ich brechen.

Anna-Sofie Meyer-Smith
Anna-Sofie Meyer-Smith
6 Jahre her

„Mit jedem Jahr entfernte sich die SPD weiter von den Sorgen und Nöten der arbeitenden Bevölkerung, nahm ihnen sogar noch den ihnen zustehenden Anteil am Wohlstandszuwachs und das Aufstiegsversprechen.“

Afkulas betrachtet, könnte man annehmen, dass die SPD schlicht das Sozialsystem umstrukturierte um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands erhalten zu können. Denn millionen „Jobs“ wären (trisopotal) nicht mehr existent und das Sozialsystem stärker belastet.

Well, Ihre Erfolge und die erreichten Wahlversprechen hat die SPD der Öffentlichkeit nicht ausreichend dargelegt. Das wurde von der Parteispitze, wie nun offen zu Tage tritt, unterschätzt. Martin Schulz wird es die nächsten Wochen „richten“.

Best regards
A-S. Meyer-Smith

Johnny
Johnny
Reply to  Anna-Sofie Meyer-Smith
6 Jahre her

Der und richten???
Der Topos Afkulas – kommt der aus der Kindersprache?

Tomas Poth
Tomas Poth
6 Jahre her

Siggi singt den Heimatblues. Laßt euch nicht veräppeln. Er und die anderen etablierten singen das Lied des Finanzkapitalismus. Euch schenken sie die Moral die Welt zu retten, bringen euch mit Massenmigration aber die Armut und Konflikte fremder Ethnien und Kulturen in die Heimat.

fofo
fofo
6 Jahre her

Man muss bedenken, dass noch vor 50 Jahren die Wahrheit von der Kanzel verkuendet wurde und Buergermeister, Pfarrer und Arzt die Autoritaeten waren. Gabriels Ueberlegungen sind die eines Politikers der das Waehlerpotential in einer von der Entwicklung ueberrollten und ausgegrenzten Bevoelkerungsschicht erkannt hat, einer Bevoelkerungsschicht die zwischen dem Wunsch nach staatlicher Fuersorge und Erhalt der Kontrolle ueber die Existenz schwankt. An der Aufspaltung der Gesellschaft in zahlreiche Subkulturen wird dies langfristig nichts aendern.

Johnny
Johnny
Reply to  fofo
6 Jahre her

„…von der Entwicklung ueberrollten … Bevölkerungsschicht…“ Sie meinen wohl eher die ganze Nation, oder? Sonst würden Sie dieselben blinden Flecken der Wahrnehmung offenbaren wie diese Fehlbesetzung des Außenministers mit seinem familiär bedingten Nazikomplex.

fofo
fofo
Reply to  Johnny
6 Jahre her

Ich meine was geschrieben steht, Gabriel interessiert das Potential der Protestwaehler, d.h. die welche sich aus unterschiedlichen Gruenden in einer komplexen Welt ausgegrenzt oder benachteiligt fuehlen, nicht mehr und nicht weniger. Alles andere ist die Projektion Ihrer Wuensche.

Johnny
Johnny
Reply to  fofo
6 Jahre her

Sagen wir’s zutreffend: Prognose (nicht Projektion) der Entwicklung für das Land ingesamt. Ihre Wünsche, die an das reduktionistische Bewußtsein Gabriels andocken, sind dagegen minimalistisch und realitätsfern.

Marcus+Junge
Marcus+Junge
6 Jahre her

Wer glaubt das die irgendwas „entdecken“, der sollte mal die Liste der früheren „Entdeckungen“ sich genehmigen. Das waren alles Fehl“entdeckungen“ zum Dummenfang, was ja offensichtlich immer noch funktioniert.

Marcus+Junge
Marcus+Junge
6 Jahre her

Wer nicht fähig ist zu erkenne, daß dies wieder nur der übliche Dummenfang durch die Täter ist, welche die Probleme planmäßig und vorsätzlich erschaffen haben, der sollte zum Arzt gehen.

Zeitzeuge
Zeitzeuge
6 Jahre her

Herr Gabriel ist einer der wenigen, die die ganze Wahrheit offenbar kennen und dem es zugleich sehr schwer fällt, nicht darüber als Ganzes reden zu dürfen. Deshalb flüchtet er sich in Halbwahrheiten und stellt die falschen Rezepte zur Genesung aus. Damit disqualifiziert er sich selbst. Weshalb tut er das? Wie weit mögen wohl die Dinge gediehen sein, daß er so handelt, sich ein „Hintertürchen“ bastelt… sehr spannend, wie die (Selbst)Verunsicherung im System um sich greift. Dort wo gegen die Naturgesetze des Lebens verstoßen wird, werden irgendwann die zirkulären Bezüge wirksam und offenbaren die sich abzeichnenden Mißstände.

Libelle
Libelle
6 Jahre her

Irgendwie dazu passend:
http://www.streifzuege.org/2017/aus-ratlosigkeit-weitermachen

Karl+Bernhard+Möllmann
Karl+Bernhard+Möllmann
6 Jahre her

. . . ZITAT @ Sigmar Gabriel: . „Der Zerfall von Familien, Vereinen und anderen Gemeinschaften durch die Atomisierung von Arbeits- und Lebenswelten wird eben in einem nicht geringen Teil unserer Gesellschaft als traumatischer Abschied von der Moderne begriffen, nicht als ihre Vollendung, wie es manche Vordenker von Grünen und Liberalen sehen.“ . DIESE Erkenntnis nun auch erstmals mitten in der SPD – ist aus meiner Sicht EINDEUTIG der Arbeit der AfD zu verdanken – nach der CDU übernimmt nun auch die SPD erstmals das Wahlprogramm der AfD . . . . Selbst wenn die AfD diesen RAUB ihrer Identität… Read more »

N_K
N_K
6 Jahre her

»Gabriel bricht mit der Merkel-Ära«

Der Gute hat aber lange gebraucht. Leider ist mir keine Statistik bekannt, aus der hervorgeht, wie viele Bürger schon seit Jahren permanent »Großes Kot…« befällt ob der »Leistungen« dieser überbezahlten Muppet Show.

Argonautiker
Argonautiker
6 Jahre her

Geredet haben die schon immer nach dem Sinn, von dem sie denken, Stimmen abgreifen zu können. Das hat sie aber nie davon abgehalten etwas komplett anderes zu tun, als das was sie versprachen. Da hülfe nur eine rechtlich verbindliche Bindung an das Parteiliche Wahlprogramm. Ein Architekt muß sich auch an den Plan halten, den er den Bauherrn vorlegt, wenn er um dessen Zuschlag buhlt. Gibt es Unvorhersehbarkeiten, dann muß er nachfragen. Was ein Architekt nicht kann, ist eigenmächtig Änderungen umsetzen. Das sollte auch für die Architekten des Landes gelten. Unser Wahlgesetz sieht außer ihrem Gewissen leider keine konkreten Verbindlichkeiten für… Read more »

P.M.
P.M.
6 Jahre her

Es ist ein weiterer Knochen für die Meute – nicht mehr und nicht weniger.
Sich auch nur im Ansatz über ein Umdenken von einzelnen Politikern im Sinne des Volkes Hoffnungen zu machen, ist Zeit- und Energieverschwendung.
Es sind Hinhalte- und Ablenkungstaktiken um den Futtertrog schön voll zu halten.
Spart euch die gutgemeinten Analysen.

Walter Gerhartz
Walter Gerhartz
6 Jahre her

DAS WÄRE EIN PROJEKT FÜR DIE SOZIALDEMOKARTIE GEWESEN, WENN MAN SCHON §= MILLIARDEN AN MIGRANTEN VERSCHWENDET !! – OECD fordert – Deutschland muss Renten-Sonderbehandlung für Beamte abschaffen – http://www.focus.de/finanzen/videos/oecd-fordert-deutschland-muss-renten-sonderbehandlung-fuer-beamte-abschaffen_id_6302994.html – Unterschiedliche Rentensysteme in einem Land sind nicht nur ineffizient, sondern ungerecht – sagt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Demzufolge bekommen Beamte im Schnitt 20 Prozent mehr Rente als Privatbeschäftigte. Die OECD fordert jetzt ein Rentensystem für alle. – Die Rentensysteme für den öffentlichen und den privaten Sektor müssen zusammengelegt werden – das fordert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in ihrem aktuellen Rentenbericht. Dass Beamte in rund der… Read more »

Cora DeClerk
Cora DeClerk
6 Jahre her

Für eine Handvoll Schekel?
Was für ein „Glück“, dass die korrupte Sauf- und Krummnase Moshe Schluck-Schulzki zugleich das bunte Land und ehemalige Heimat der Köterrasse als Protektorat unter die Knute eines anonymen EUdSSR-Polit-Offiziers stellen will.

DerHofnarr
DerHofnarr
6 Jahre her

Als Patriot konnte man die SPD allenfalls noch in den 50er Jahren wählen. Danach hat sie kontinuierlich ihr Land, das Volk und ihre Hauptwählerklientel aus der deutschen Arbeiterschaft verraten und verkauft. Man schaue sich nur die Bonzen dieser Spitze dieser Partei an.
Von der SPD, den Linken, den GRÜNEN ist für dieses Land nichts positives zu erwarten. Sie sollten sämtlich in muslimische Länder mit tribalen Strukturen auswandern, dort können sie dann die Gesellschaft multikulturell bereichern und von diversity schwadronieren, diese Totengräber der Nation.
Ach ja. Das gleiche gilt übrigens für Merkel und ihren pawlowschen Hofstatt. …. TSCHÜSS!!!!

Libelle
Libelle
Reply to  DerHofnarr
6 Jahre her

Stimme Ihnen zu. Allerdings fehlt in Ihrer Aufzählung die CDU.
War es doch die Merkel-CDU, die die Grenzen weit wie Scheunentore geöffnet hat ohne jegliche Kontrolle der Ankommenden.

×