Stachel im Fleisch der Politik

In Tirol ist das Streben nach Wiedervereinigung ungebrochen. Ein neues Buch zeigt auf, wie die Südtiroler Schützen zum Stachel im Fleisch der Politik wurden.

Aller Widrigkeiten zum Trotz halten die Schützen im Süden des 1919 geteilten Landes an der Wiedervereinigung Tirols fest. Wer sich mit historischen Publikationen zum Thema (Süd-) Tirol befasst und die mediale Berichterstattung der letzten Jahre verfolgt hat, konnte folgenden Eindruck gewinnen: Mit der 1969 zustande gekommenen und 1972 statutarisch verankerten Selbstverwaltung für die „Provincia autonoma di Bolzano – Alto Adige“ und dem unlängst in Meran, Bozen und Wien politisch-medial beweihräucherten Rückblick auf „25 Jahre österreichisch-italienische Streitbeilegung“ von 1992 sei die seit Ende des Ersten Weltkriegs schwärende Wunde der Teilung Tirols ein für allemal geschlossen. Weit gefehlt.

Demoskopische Erhebungen förderten zutage, dass in Österreich – insbesondere im Bundesland Tirol – wie im von Italien 1918 annektierten südlichen Teil Tirols das Empfinden historischen Unrechts sowie das Gefühl der Verbundenheit und Zusammengehörigkeit nach wie vor ausgeprägt sind.[1]

Die große Mehrheit aller Befragten bekundete auch das Verlangen nach (einem Referendum zwischen Brenner und Salurner Klause über die) Ausübung des sowohl nach dem Ersten, als auch nach dem Zweiten Weltkrieg der dortigen Bevölkerung verweigerten Selbstbestimmungsrechts. Dafür sprachen sich sogar viele der befragten ethnischen Italiener in der benachbarten Provinz Trient aus, mit der Bozen-Südtirol in einer „Regione Autonoma Trentino-Alto Adige“ zwangsvereint ist.

In Südtirol selbst waren sich die Befragten – trotz unterschiedlicher Vorstellungen der maßgeblichen politischen Kräfte über die anzustrebende weitere Entwicklung des Landes (Vollautonomie; Freistaat; Rückgliederung an Österreich) – mehrheitlich darüber einig, dass dessen Zukunft jedenfalls in der Unabhängigkeit von Italien, mithin im „Los von Rom“, zu suchen sei.

Bewahrung der Tiroler Identität

Dass Loslösung von Italien im öffentlichen Raum ein Diskussionsthema ist und bleibt, dafür sorgen (neben drei deutschtiroler Oppositionsparteien, die seit der Landtagswahl von 2013 im Parlament zu Bozen zusammen 10 von 35 Abgeordneten stellen) der Südtiroler Heimatbund (SHB), die Vereinigung ehemaliger Freiheitskämpfer, sowie vor allem der Südtiroler Schützenbund (SSB). Dieser mitgliederstarke Traditionsverband, dessen Wurzeln ins frühe 16. Jahrhundert zurückreichen, tritt in Treue fest für die Bewahrung der Tirolität im fremdnationalen Staat sowie unerschütterlich für die Aufrechterhaltung des Ziels der Landeseinheit ein. Wiewohl politisch gänzlich unabhängig, bilden mehr als 6000 Mitglieder, von denen über 5000 in 140 Schützenkompanien sowie in 3 Schützen(musik)kapellen aktiv sind, samt Familienangehörigen ein ansehnliches gesellschaftliches Potential.  

Wann und wo immer sie aufmarschieren in ihrer pittoresken Montur, sind sie eine Augenweide fürs Publikum. Im alpinen Tourismus würden ihre Farbtupfer fehlen, träten sie nicht in Kompaniestärke oder gar noch größeren Formationen auf, wenn es gilt, gelebte Tradition augen- und ohrenfällig werden zu lassen. Es kommt daher nicht von ungefähr, dass zwischen Oberbayern und Welschtirol (Trentino) beheimatete Schützenformationen an den meisten Urlaubsorten von Besuchern allzu gerne als folkloristische Draufgabe auf ihren wohlverdienten Ferienaufenthalt empfunden werden.

Ursprünge des Schützenwesens

Landlibell / Quelle: Reynke de Vos

Landlibell / Quelle: Reynke de Vos

Wer indes einmal einen Blick in eine Ortschronik oder gar in ein Geschichtsbuch wirft, dem wird sich die historische Dimension des Schützenwesens alsbald erschließen. Dies gilt samt und sonders für jene Landstriche im Dreieck zwischen Konstanz, Kufstein und Ala an der Etsch (südlich Rofreit/Rovereto nahe dem Gardasee), die einst die „Gefürstete Grafschaft“ respektive das „Land im Gebirg’“, wie es oft in Urkunden bezeichnet wird, mithin das alte Tirol ausmachten. Überall dort geht die Existenz der Schützen auf das sogenannte Landlibell Kaiser Maximilians I. (1459–1519) zurück.

Der „letzte Ritter“, wie man ihn auch nennt, erließ 1511 jenen urkundlich verbrieften Rechtsakt, in welchem er die Freiheiten der Tiroler Stände festlegte und damit zugleich das Wehrwesen und also die Organisation der Landesverteidigung durch Aufgebote städtischer und ländlicher Bewohner mitsamt einer Aufteilung der Mannschaftskontingente regelte. Das Landlibell legte fest, dass die Tiroler nicht verpflichtet waren, für einen Herrscher außerhalb der Landesgrenzen in den Krieg zu ziehen. Dafür sicherten die Stände zu, bei Feindeseinfall Tirol zu verteidigen.

Volksheld Andreas Hofer

Weithin bekannt wurde das Tiroler Schützenwesen vor allem durch die Abwehrkämpfe während der kriegerischen Einfälle der Bayern 1703 sowie der Franzosen (nebst ihrer bayerischen Verbündeten) in den Jahren 1796/97 und 1809. Die Bergisel-Schlachten unter dem aus dem Südtiroler Passeiertal stammenden Kommandanten und Volkshelden Andreas Hofer – plastisch und drastisch nachzuverfolgen am „Riesenrundgemälde“ im Tirol-Panorama, einem eigens 2010 errichteten Museum am gleichnamigen Berg nahe Innsbruck – trugen wesentlich dazu bei, dass der Mythos vom wehrhaften Bergvolk, das selbst Napoleon trotzte, in ganz Europa bekannt wurde.

Das Landlibell galt im Kern bis zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, und selbst während des Ersten Weltkriegs wurden Tiroler Standschützen stets nur zur Verteidigung der Heimat und eben nicht auf außertirolischen Kriegsschauplätzen eingesetzt. Daran und an „500 Jahre Landlibell als Geburtsurkunde der Tiroler Schützen“ war 2011 in Innsbruck im Beisein von deren Abordnungen aus eben jenem historischen Tirol – des österreichischen Bundeslandes sowie der italienischen Provinzen Bozen-Südtirol und Trentino – feierlich erinnert worden.

Heutiges Engagement

Nirgendwo dort fehlen Schützen bei einer größeren Festveranstaltung. Fast in jeder Gemeinde gibt es eine Kompanie, die bei festlichen Anlässen „ausrückt“ und mittels Gewehrsalven eines Schützen-Detachements den Festcharakter lautstark unterstreicht. Heutzutage haben diese Waffen tragenden Tiroler in ihren schmucken, regional und sogar lokal unterschiedlichen Uniformen feindliche Truppen nicht mehr abzuwehren, wenngleich Degen und Karabiner zu ihrer „Standardausrüstung“ gehören. Der wehrhafte Geist ist ihnen indes ganz und gar nicht abhandengekommen, wenn sie sich – im engeren wie im weiteren Sinne – um die „Heimat“ kümmern: Sie initiieren und beteiligen sich aktiv an Renovierungsaktionen für Bauwerke; dasselbe gilt für Reinigungsaktivitäten besonders dort, wo das Wegwerfgut des Massentourismus zu beseitigen ist.

Vor allem aber engagieren sie sich in der sozialen Fürsorge für ältere Mitbürger. Trotz äußerlicher Verschiedenheit, wie sie an Gewand und Hüten, an Uniform-/Tracht- und Hutschmuck sowie an ihren Fahnen auszumachen ist, eint sie Tradition und Heimatverbundenheit, wie sie sich in den Grundsätzen des Schützenwesens manifestieren (dazu gehören „Treue zu Gott und dem Erbe der Väter“, „Schutz von Heimat und Vaterland“ sowie „Einheit des Landes“).

Kampf für die Landeseinheit

Letzteres führte mitunter zu Auseinandersetzungen in und zwischen den drei maßgeblichen Schützenverbänden – sehr stark beeinflusst von den in den Tiroler Landesteilen dominanten politischen Kräften respektive regierenden Parteien, von denen im Bundesland Tirol die ÖVP und in der Provinz Bozen-Südtirol deren Pendant SVP seit dem Zweiten Weltkrieg ununterbrochen an der Macht sind. Dass Streit über die Landeseinheit mittlerweile als „Schnee von gestern“ gelten darf, ist in erster Linie dem Betreiben des SSB und dessen Landeskommandanten Major Elmar Thaler sowie der Mitwirkung seines Pendants im Norden – Major Fritz Tiefenthaler, Kommandant des Bundes Tiroler Schützenkompanien (BTSK) – zuzuschreiben.

Hieß der übergreifende Grundsatz zwischen Nord und Süd in den 1990er Jahren „geistige und kulturelle Landeseinheit“, so ist in den letzten Jahren, weitgehend inauguriert vom SSB, immer stärker auch die „politische Einheit des Landes“ in den Mittelpunkt gemeinsamer Zielsetzungen gerückt. Und mit der Neugründung eines (die ansonsten eigenständigen Schützenverbände Tirols, Südtirols und Welschtirols) vereinigenden „Verbandes Tiroler Schützen“ (VTS) wurde die „Landeseinheit Tirols“ in dessen Statut fixiert. Jedes Jahr übernimmt ein anderer Landeskommandant die Führung der darin vereinten mehr als 20.000 Schützen Gesamttirols.

Freiheitsmarsch

Sichtbarster Ausdruck der Veränderung vom „unpolitischen“ – und von zeitgeistfrommen Zeitgenossen abschätzig „heimattümelnd“ genannten – Charakter zu einem durchaus ernstzunehmenden politischen Faktor in beiden Teilen Tirols war der „Freiheitsmarsch“ der Schützen 2012 in Bozen. Damit war erstmals auch die personifizierte gesamttirolische Verbandseinheit dokumentiert worden, indem der Südtiroler Landeskommandant Elmar Thaler, der Nordtiroler Fritz Tiefenthaler und der Welschtiroler Giuseppe Corona an der Spitze den farbenprächtigen Zug von Tausenden ihrer Mannen nebst Marketenderinnen und Sympathisanten in gleichem Schritt und Tritt quer durch die Stadt auf den Platz vor das Landhaus (Landtag) zur Abschlusskundgebung führten.

„Unser Staat ist das nicht“

Dort fassten sie zusammen, was die einzelnen Kompanien in griffige Parolen gekleidet auf Spruchbändern mit sich geführt hatten und was Ziel des demonstrativen, aber gänzlich unmartialisch verlaufenen Aufmarschs sein sollte: Der „Mut zum Bekenntnis und zur Tat“ gipfelte in dem wider Italien gerichteten Bekenntnis „Unser Staat ist das nicht“, respektive im Verlangen „Schluss mit der italienischen Verwaltung“.

In Anlehnung an den November 1989 in der damaligen DDR hieß es auch auf rotweißen Spruchbändern, die der Tiroler Adler zierte: „Wir sind das Volk“. Womit zugleich das Verlangen nach Wiedervereinigung des seit Ende des Ersten Weltkriegs geteilten Tirols Ausdruck fand. All das verdichtete sich in den beiden markanten Parolen von der „Ausübung des Selbstbestimmungsrechts“ und der „Verabschiedung aus Italien“, mithin dem „Los von Rom“.

Es fehlte auch nicht an Schelte für „Politiker, die der Landeseinheit im Wege stehen“. Vom SSB initiierte und organisierte „Unabhängigkeitstag“ in Meran 2013 und in Bruneck 2016, zu denen sich Vertreter zielgleicher nationaler Minderheiten aus Europa einfanden, gerieten zu selbstbewussten Manifestationen wider assimilatorische Entnationalisierung sowie des unbedingten Willens zur Selbstbehauptung und des Verlangens nach Verwirklichung des in der UN-Charta verankerten Selbstbestimmungsrechts.

Die neue SVP-Führung ist italophil

Die Schützen wissen, dass sie mit derartigen Aktivitäten mitunter auf Ablehnung stoßen: nicht allein in Rom (zur Gänze) sowie (weithin) in der politischen Klasse Wiens und Innsbrucks, sondern auch und vor allem bei der SVP. Die 1945 gegründete „Sammelpartei“ hat sich längst mit den obwaltenden, weil mitgestalteten Verhältnissen arrangiert.

Protestmarsch gegen Faschistendenkmaeler in Bozen / Reynkde de Vos

Protestmarsch gegen Faschistendenkmaeler in Bozen / Reynkde de Vos

Dem Arrangement fiel das in ihren Parteistatuten als Gründungszweck und hehres Verwirklichungsziel verankerte Selbstbestimmungsbegehr „realpolitisch“ ebenso zum Opfer wie ihr die einst auch von ihr als höchsten Daseinszweck propagierte Landeseinheit faktisch obsolet geworden ist. Dies legte die seit der Streitbeilegung 1992 immer öfter ins Auge stechende, dem Machterhalt dienende und für Funktions- und Amtsträger sowie dem sozial und ökonomisch nutznießenden Teil der eigenen Wählerklientel einträgliche Maxime des „Kompromisses um jeden Preis“ offen. Man tritt der gegenwärtigen SVP-Führung und dem Gros ihrer Parlamentarier gewiss nicht zu nahe, wenn man sie, wie es einer ihrer früheren Mandatare tut, als italophil bezeichnet.

Dass dies zwangsläufig zu Konflikten mit dem Schützenbund führen muss(te), dessen Wiedergründung ohne Beistand und Rückhalt der SVP 1957 kaum denkbar gewesen wäre und zu dessen erstem Kommandanten infolgedessen der damalige Landeshauptmann Dr. Alois Pupp bestimmt worden war, ist in den letzten Jahren häufig zutage getreten. Das Wiederaufleben des im italienischen Faschismus verbotenen Schützenwesens geschah gegen den hartnäckigen Widerstand des „demokratischen Italiens“, das – in Südtirol übrigens bis heute – zäh sein geistiges faschistisches Erbe verteidigt. In Rom war und ist man sich der Bedeutung des Schützenwesens bewusst, dessen traditioneller Daseinszweck auf Bewahrung der Identität und Freiheit der Tiroler sowie auf Wiedererlangen der Landeseinheit gerichtet ist.

In Treue fest zur Heimat

Von den 1950er bis zu den frühen 1980er Jahren herrschte hinsichtlich dieser Ausrichtung weithin Übereinstimmung mit der SVP, zudem bestand eine gewisse personelle Identität. Man tut wohl niemandem Unrecht, wenn man den SSB bis zur zäsuralen „Schützenrevolte“ auf der denkwürdigen Landesversammlung (dem Parteitag) 1986 in Meran als eine der SVP-„Vorfeldorganisationen“ charakterisiert.

Das hat sich seitdem fundamental geändert. Zwischen SVP und SSB, der sich von ihr emanzipierte und mehr und mehr zum Stachel im Fleische der Politik wurde, ist heute der Bruch unübersehbar. Die Schützen haben wieder und wieder bewiesen, dass sie trotz (gesellschafts)politischen Gegenwinds an ihrem historisch begründeten und legitimierten Auftrag sowie an ihrem tradierten Wertegefüge festhalten und standfest bleiben. Daher ist es vornehmlich ihnen zu danken, dass das letzte Wort bezüglich der Zukunft (Süd-)Tirols wohl noch lange nicht gesprochen ist.

Das neue Buch von Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard Michael Olt

Das neue Buch von Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard Michael Olt

Ein soeben erschienenes Buch (s.o.), worin eine Fülle exklusiver Informationen aufgeboten ist, die man sowohl in der journalistischen, als auch in der bisherigen wissenschaftlichen Publizistik vergeblich sucht, legt all dies offen. Diese facettenreiche Publikation über den Südtiroler Schützenbund stellt daher zugleich eine detaillierte Beschreibung der ins österreichisch-italienische Verhältnis eingebetteten politischen Handlungen beider Tirol dar. Mithin schließt die Darstellung auch eine Lücke in der Aufarbeitung der jüngeren Zeitgeschichte.

 

Anmerkung

[1] http://www.eu-infothek.com/article/wien-und-die-selbstbestimmung-der-tiroler-suedlich-des-brenners

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12 Comments
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Michael
Michael
6 Jahre her

Mit Verlaub, dieser Artikel ist für mich anachronistisch. Natürlich bin ich Tiroler, hier geboren und aufgewachsen. Bei der letzten mir bekannten repräsentativen Umfrage der Tiroler Tageszeitung haben sich meiner Erinnerung nach 85 Prozent der Nordtiroler gegen eine Wiedervereinigung ausgesprochen.Auch die Diskussionen bzgl. der doppelten Staatsbürgerschaft sehen Nordtiroler ablehnend.Warum? Weil wir Nordtiroler schon längst verstanden haben, daß sich die Südtiroler ganz wunderbar mit dem italienischen arrangiert haben. Den Südtirolern geht es Dank ihrer Autonomie ganz ausgezeichnet. Durchschnittlich gesehen lt. Statistik sogar besser als den Nordtirolen. Die Mehrheit der Südtiroler möchte gar nicht zu Österreich und wir haben das kapiert! Die südlichen… Read more »

hubi Stendahl
hubi Stendahl
Reply to  Michael
6 Jahre her

@Michael Lechner „Mit Verlaub, dieser Artikel ist für mich anachronistisch.“ Mit Verlaub, ich bin zwar kein Tiroler, sondern nur 6 x in Wildschönau, Ötztal u.s.w. gewesen und ferner 4 x in Südtirol im Passeiertal, Meran und in einem Kaff nördlich von Bozen. Dort habe ich viele Menschen kennengelernt und sogar einmal an einer Radiosendung als Mitmoderator zur Touristenbelustigung teilgenommen.Ist zwar schon länger her, aber immerhin leben einige Kontakte noch. In einer Umfrage der (Nord-) Tiroler Tageszeitung von 2006 sprachen sich 48 % der Nordtiroler gegen eine Wiedervereinigung Tirols aus, 38 % waren dafür. Quelle: Tirol Reiseführer, Michael Müller. Es sind… Read more »

Rainald Sensbach
Rainald Sensbach
6 Jahre her

Die Angaben von „Michael“ betr. TT-Umfrage sind nicht korrekt. Die maßgeblichen jüngsten Erhebungen machte das Linzer Institut „spectra“ für Österreich (und also auch separat für Nord- und Osttirol) sowie für Südtirol/Trentino das venezianische Institut „Mestre“; selbst die dortigen Italiener erklärten sich mehrheitlich für die Ausübung des Selbstbestimmungsrechts der Südtiroler!

Rosi
Rosi
6 Jahre her

Bei diesem Thema geht es letztlich um Identität. Um Identität geht es derzeit aber überall in der westlichen Welt und wenn ich es reduziere auf die jetzt wieder anstehende, überfallartige Invasion, die zur Zeit am Brenner organisiert wird, möchte ich auf einen mutigen Rettungsanker, der JEDE Unterstützung braucht, hinweisen. Die Identitäre Bewegung ist mit einem durch Spenden finanzierten Schiff unter Lebensrisiko im Mittelmeer unterwegs. Sie wollen den verbrecherischen Schleppern Rechtsbruch nachweisen. Schleppern, die fern jeglichen Rechts mit Unterstützung von korrupten oder ideologisierten Politikern den Kontinent Europa und unser Land destabilisieren. Enorme Hindernisse und Angriffe auf das Schiff haben zu weitere… Read more »

waltomax
waltomax
6 Jahre her

„Weg von Rom“ kann man wörtlich nehmen und im übertragenen Sinne. Ein autarkes und autonomes Südtirol, das mit Nordtirol und Bayern in einer Region zusammengeschlossen ist, löste das Problem. Im übertragenen Sinne: „Rom“ als faschistische Zentralmacht, exemplarisch für die USA und die Europäisch Union.“ Abzulösen vom heterarchischen Prinzip, das direkte Demokratie ermöglicht. Nun ist Südtirol eine übernutze Region, welche die Natur aufhaxt (Bayrisch) und genauso in die Dekadenz abdriftet, wie andere Regionen. Man hat auch in Südrirol jede Ehrfurcht vor der Natur verloren: Fahre ins Grödnertal und lerne das Grauen! Vor allem rund um den Langkofel. Die Südtiroler brauchen keine… Read more »

Ranma
Ranma
6 Jahre her

Die südtiroler Eigenständigkeit scheint sich auf Folklore zu beschränken. Erst wenn die EU auseinanderfällt, dann werden die Unabhängigkeitsbestrebungen innerhalb mancher Mitgliedsstaaten wieder aktuell. Also konkret dann, wenn Katalonien den Anfang macht.
Ranma

Michael
Michael
Reply to  Ranma
6 Jahre her

Sehr interessante Kommentare von den geschätzten Lesern! Die Südtiroler sind natürlich mehrheitlich für ein Selbstbestimmungsrecht! Aber bestimmt nicht für ein „Zurück nach Österreich“, egal was in einem Reiseführer steht oder ein Therapeut meint zu wissen. All ihre,in der Autonomie festgehaltenen Begünstigungen, würden durch Österreich aufgelöst werden. Da gäbe es auch finanzielle Einschränkungen. Wer will sich schon gerne etwas nehmen lassen und wofür? Die Sache sieht bestimmt anders aus, wenn Rom an der Autonomie kratzt. Da würden sich sicher sehr viele gebürtige und mittlerweile tatsächlich dekatente Südtiroler ganz schnell daran erinnern, daß sie mal Österreicher waren. Vergessen darf man auch nicht,… Read more »

waltomax
waltomax
Reply to  Michael
6 Jahre her

Südtirol ist eine vom Tourismus zerfressene und völlig übernutzte Region. Wer auf den Sellapass kommt, der wäre besser untengeblieben. Denn dort oben geht es zu, wie auf dem Münchner Stachus. Der zunehmende Verlust der bäuerlichen Lebenstüchtigkeit ist aber nicht nur in Südtirol zu beklagen. Südtirol ist aber aufgrund seiner (zumindest auf Entfernung existierenden) Naturschönheiten besonders von der Dekadenz und dem „Umweltverbrauch“ betroffen, welche der Massentourismus mit sich bringt. Noch…Denn mit dem wirtschaftlichen Niedergang der Deutschen werden auch in Südtirol wieder bescheidenere Verhältnisse einziehen.

hubi Stendahl
hubi Stendahl
Reply to  Michael
6 Jahre her

@Michael Lechner Zitat: „Aber bestimmt nicht für ein „Zurück nach Österreich“, egal was in einem Reiseführer steht oder ein Therapeut meint zu wissen.“ Therapeut hin, Reiseführer her; Es ist kaum anzunehmen, dass Sie lieber Michael in der Position sind, sich über die Meinungen der dort Lebenden zu stellen. Auch Ihre Ausführungen sind bislang eher emotionsgetriebene Ideen. Es beginnt mit dem Fehlen einer recherchierbaren Quelle für die Behauptung, dass 85 % der Nordtiroler sich gegen eine Vereinigung aussprachen und wer der Auftraggeber dieser Umfrage (WANN) war. In der TT habe ich jedenfalls nichts gefunden. Zitat: „Da würden sich sicher sehr viele… Read more »

Michael
Michael
6 Jahre her

Massentourismus gibts bei uns auch, aber Nord- und Osttirol freuen sich über hohe Zuwachszahlen italienischer Gäste, weil sie 20 Prozent weniger zahlen müssen bei gleicher oder sogar höherer Leistung als in Südtirol!

waltomax
waltomax
Reply to  Michael
6 Jahre her

In dem Maße, in welchem der Breitenwohlstand sinkt, wird der Massentourismus wieder verschwinden. Dann werden wieder Landwirtschaft sowie Handwerk und Gewerbe im Vordergrund stehen. Sofern nicht alle bäuerlichen und handwerklichen Fähigkeiten versiegt sind.

Ich weiß nicht, ob diese Prozesse schnell ablaufen oder eher langsam. Aber so wie bisher, wird es nicht weitergehen.

Michael
Michael
Reply to  Michael
6 Jahre her

Ja, es stimmt, Dekadenz gibt es überall und meine Meinung zu Südtirol ist emotional. Aber nördlich und südlich des Brenners war, ist und bleibt die Südtirol Frage ein emotionales Thema weil es für viele Tiroler mit entsprechenden Emotionen behaftet ist. Mit wissenschaftlichen Beweisen hat das natürlich nix zu tun.
Manchmal sind aber Emotionen ein feines Instrument der Stimmungsverhältnisse abseits wissenschaftlicher Erhebungen.

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