Der Bankrott der Merkel-CDU

Statt mit sachlichen Argumenten versucht die CDU nun, die AfD mit gezielter Volksverdummung zu bekämpfen. Und die Seehofer-CSU hält weiter still.

Wie wir spätestens seit den Rettungsabenteuern des als Friedenswährung titulierten aufgezwungenen gemeinsamen Zahlungsmittels wissen, segelt Merkel mit ihren Alleingängen in gefährlichen Gewässern, die an absolutistischen Führungsanspruch der Stuarts wie etwa unter Karl I. erinnern.

Dieser – wenn auch späte – Erkenntnisgewinn wurde durch Merkels autokratisch wirkenden Umgang mit und in der Flüchtlingskrise einem stetig wachsenden Bevölkerungsanteil bewusst.

Bevor nun die Platzhalterin im Kanzleramt noch weiteren Schaden anrichten kann, wie etwa bei der Durchsetzung von TTIP, nötigenfalls auch durch die CETA-Hintertür verpasste ihr zunächst der Souverän in Mecklenburg-Vorpommern einen ebenso schmerzhaften wie hochnot-peinlichen Warnschuss.

Erste Reaktionen ihrer unterwürfigen Entourage lassen befürchten, dass auch weiterhin mit absolutistischem Gedankengut gegen den Willen des Volkes durchregiert werden soll.

Denkverbote der CDU

Dieser Eindruck wird auch durch den CDU-Generalsekretär Dr. Peter Tauber befeuert, der sich dazu befleißigt fühlte, darzulegen, was die CDU von der AfD trennt. Dabei führte er plakativ an, dass die AfD dem russischen Staatspräsidenten hinterherlaufe. Tauber vergisst dabei, dass erstens Steinmeier und Merkel längst die Notwendigkeit erkannt haben, Wladimir Putin bei den vielfältigen Fragen internationaler Krisenherde mit einzubinden, und beschäftigt sich zweitens NICHT damit, dass man oft gut beraten ist, gute Argumente auch seitens politischer oder ideologischer Gegner aufzunehmen, sofern diese schlichtweg stimmig sind.

Da es Tauber in diesem Zusammenhang wohlweislich unterlässt, sich auch mit der nahezu kritiklosen Haltung der Regierung gegenüber kriegstreibenden Freunden auseinanderzusetzen, erscheint es schwierig bis unmöglich, Taubers Haltung etwas positives abzugewinnen.

Doch damit nicht genug: Tauber prangert ebenso die AfD-Haltung bezüglich NATO, demokratiefeindlicher Politik seitens der EU und der Ablehnung einer zukunftsfeindlichen gemeinsamen Währung, an. Bei der Gelegenheit hat Tauber vermutlich nur vergessen zu erwähnen, dass sich die AfD auch für Volksabstimmungen nach Schweizer Modell einsetzt und eine Ausdehnung innertürkischer Konflikte in Deutschland befürchtet.

Genau solche Denkverbote sind bestens dazu geeignet, die Wählerabkehr von der CDU und allen Parteien, die sich in ähnlicher Weise aufstellen, zu verstärken.

Versuch gezielter Volksverdummung

Aber genau dies ficht ihn offenbar nicht an. Anscheinend glaubt er, mit der Sprechblase „Wir haben verstanden“ das Wähler-Misstrauen in Merkel, der CDU und in die Blockparteien auflösen zu können. Dies könnte sich jedoch als Trugschluss herausstellen.

Pflichtschuldigst hatte sich Tauber zuvor gegen parteiinterne Kritik an der Kanzlerin gewehrt und flötete:

„Angela Merkel hat uns durch viele Krisen geführt, sie wird es auch diesmal tun.“

Diese Haltung erscheint ebenso betrüblich wie realitätsfern, da gerade Merkel ein Händchen dafür zu haben scheint, so manche Krise erst auszulösen. All dies lässt den Schluss zu, dass Herr Tauber und seinesgleichen leider NICHTS verstanden haben, oder schlimmer noch, gar nicht erst verstehen wollen!

Vielleicht ist es auch bereits zu spät, einen diesbezüglich notwendigen refresh der Synapsen-Konditionierung solcher Politiker zu erwarten.

Wolfgang Bosbach vertritt hinsichtlich der politischen Zukunft von Angela Merkel die  Meinung, dass in dieser für die CDU schwierigen Situation der Beginn einer Personaldebatte wohl mehr Probleme schaffen als lösen würde, eine Haltung, die vielleicht auch dem Umstand geschuldet sein mag, dass Merkel rechtzeitig alle denkbaren Mitbewerber mit Unterstützung der Partei schlichtweg weggebissen hat.

Parteivize Armin Laschet glaubt, dass „die Demokraten“ nun „mit sachlichen Argumenten“ den Aufstieg der AfD stoppen müssten. Da es in der Vergangenheit hierzu reichlich Gelegenheit gab, kommt diese Einsicht etwas zu spät!

Aber geschenkt, schließlich hat Laschet bis zur Landtagswahl in NRW am 14. Mai 2017 hinreichend Zeit, sich statt mit Beruhigungsmitteln, Diskriminierung und dem Versuch gezielter Volksverdummung ausgiebig mit sachlichen Debatten zu profilieren.

Herrn Laschet ist zu wünschen, dass er dabei die semantische Verfremdung des auch von ihm gern genommenen Begriffs „radikal“ also solche erkennt und sich statt dessen mit der lateinischer Wortherkunft „radix“, also der Wurzel oder umgangssprachlich, Ursache beschäftigt.

Aber Vorsicht: der daraus erwachsende Erkenntnisgewinn könnte lauten, dass so manche politische AfD-Position genau von jenen Wurzeln bzw. Ursachen abgeleitet sein könnte.

Merkels mangelnde Einsichtsfähigkeit

Zur Vermeidung weiterer CDU-Wahldebakel bedarf es also nicht irgendwelcher politischen Erklärungsversuche, sondern insbesondere neuer Inhalte und Handlungen, die dazu geeignet sich,  das sorgenvolle Volksempfinden zu lindern.

Wie der „Spiegel“ berichtet[1], hat sich zwischenzeitlich auch die Kanzlerin aus Hangzhou in die Debatte eingeschaltet und räumte dabei eine Mitverantwortung für das Wahlergebnis ein.

Mit dem Ausgang der Wahl sei Sie sehr unzufrieden, da bundespolitische Themen, namentlich die Flüchtlingspolitik alles andere überlagert habe. Nun müssten alle -auch Sie selbst- darüber nachdenken, wie sie Vertrauen zurückgewinnen könnten. Eine inhaltliche Kurskorrektur lehnte sie aber ab und bekräftigte:

„Ich halte die Entscheidungen, so wie sie getroffen wurden, für richtig. Aber wir haben noch viel zu tun.“

Die CDU habe bereits Ende 2015 angekündigt, dass sich die Aufnahme einer so großen Zahl von Flüchtlingen nicht wiederholen dürfe. Heute zeigte die rapide gesunkene Zahl der Neuankömmlinge, dass diese Reduzierung auch gelungen sei.

Als Herausforderung bezeichnete Merkel zum einen die Integration der Flüchtlinge und zum anderen die Rückführungen von Menschen ohne Aufenthaltstitel. Man wolle „humanitäre Verantwortung leben“, aber diejenigen, die kein Bleiberecht hätten, „müssen unser Land verlassen“.

Einsicht klingt irgendwie anders, womit anzunehmen ist, dass Merkel auch weiterhin von eigensinnigen oder störrischen Motiven geleitet sein mag. Vorsorglich sollte die Kanzlerin dieses Statement aufschreiben, um es nach den Wahlen zum Abgeordnetenhaus von Berlin und zu den Bezirksverordnetenversammlungen am 18. September bei Bedarf wortgleich wiederholen zu können.

Der Geist von Kreuth

Dabei wäre es hilfreich, wenn die Kanzlerinnen-Flüsterer hinsichtlich des vermeintlichen Flüchtlingsrückgangs erwähnen würden, dass nicht Merkel, sondern Österreich, Mazedonien und Teile der Visegrád-Gruppe dafür sorgten, dass die Balkanroute weitgehend versperrt wurde.

.Was die Reduzierung der Neuankömmlinge anbelangt, so handelt es sich derzeit um Mutmaßungen, da derzeit nicht absehbar ist, ob dieser Trend angesichts zunehmender Ankömmlinge aus Libyen und Ägypten die in Italien anlanden, auch so bleiben wird.

Hinsichtlich der Rückführung von Flüchtlingen ohne Bleiberecht, sollte sich die Kanzlerin dahingehend informieren lassen, dass besondere Schlaumeier mit muslimischem Hintergrund zum Christentum konvertieren, was ein schwerwiegendes Abschiebehemmnis bedeutet, da die Scharia in solchen Fällen die Todesstrafe fordert.

Derzeit erscheint es müßig, der Kanzlerin die menschliche Größe für wirklichkeitsnahe Einsichten zu wünschen. Möglicherweise könnte Horst Seehofer den dazu notwendigen Hebel ansetzen, sofern er tatsächlich den Mut aufbringen würde, den Geist von Kreuth[2] aus der Flasche zu befreien, eine Maßnahme, die das schwesterliche Verhältnis zwischen CDU/CSU dauerhaft vergiften würde.

 

Anmerkungen

[1] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/angela-merkel-raeumt-mitverantwortung-fuer-wahlergebnis-ein-a-1110958.html

[2] https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Geist_von_Kreuth

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Über Oeconomicus

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2 Comments
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Melanie G
Melanie G
7 Jahre her

Merkel hat keine Krisen gelöst, sie hat die meisten Krisen und Probleme erst geschaffen..
Einsicht zeigt Merkel ebenso in keiner Weise, das ist alles nur taktisches Geschwätz. Sie liegen mit ihren Aussagen hier vollkommen richtig. Guter Artikel.

Karl
Karl
7 Jahre her

Hier ein Link zur AFD Erklärung zu Merkels erneuter Kandidatur:

Merkels Kandidatur ist Bankrotterklärung der CDU
Merkels Kandidatur ist eine Bankrotterklärung der CDU!

www.alternativefuer.de/gauland-fluechtlingskanzlerin-merkel-hat-deutschland-genug-geschadet/

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