EZB fürchtet Brexit-Krise

Aus Furcht vor dem Brexit haben Europas Notenbanker zahlreiche Krisen-Gespräche anberaumt. Die EZB will mit der Bank of England Devisen-Swap-Linien aktivieren.

Sollten sich die Briten am 23. Juni für einen Austritt aus der EU entscheiden, will die EZB will zur Abwehr von Verwerfungen an den Finanzmärkten schnell reagieren. Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert dazu einen „hochrangigen Notenbankvertreter:[1]

„Es wird eine Mitteilung geben, alles was nötig ist zu unternehmen, um eine angemessene Marktliquidität aufrechtzuerhalten.“

Wie reagieren die Gegenkräfte?

Eine offizielle Anfrage bei der Europäischen Zentralbank (EZB) sei ergebnislos geblieben. Auch die Bank of England habe eine Stellungnahme abgelehnt. Die Reuters-Quellen gehen davon aus, dass bei einem BrexitDevisen-Swap-Linien zwischen der EZB und der Bank of England aktiviert werden, um im Bedarfsfall Geldhäuser mit ausreichend Pfund oder Euro zu versorgen“.

Unmittelbar vor der Abstimmung in Großbritannien sind bereits zahlreiche Krisen-Gipfel europäischer Notenbank-Gouverneure geplant. Man darf gespannt sein, ob es der EZB im Falle eines Austritts-Votums tatsächlich gelingen mag, DIE MÄRKTE mit der Aktivierung von Devisen-Swap-Lines zu beruhigen. Es ist davon auszugehen, dass die gewaltigen Gegenkräfte solche Reaktionen auf dem Zettel haben und sich die zu erwartenden Früchte eines Exit-Polls und dessen Folgen nicht kampflos nehmen lassen.

Multipolare Verflechtungsfalle

Vielleicht wäre sowohl den EZB- als auch den Vertretern der Bank of England folgendes anzuraten: Sie sollten den selbstgeschaffenen Hochsitz währungspolitischer Neunmalklugheit verlassen, um sich ein Schachspiel mit situationsbedingt unterschiedlich privilegierten und dynamisch einsetzbaren Spielsteinen vorzustellen und sich dabei selbst als Getriebener zu betrachten, der sich im worst case in einer interessensgesteuerten multipolaren Verflechtungsfalle wiederfindet.

 

Anmerkung

[1] http://de.reuters.com/article/brexit-ezb-idDEKCN0Z01T4

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