Politische Handlanger des Terrors

Die CIA hat ganze Horden von kriminellen Vorstadtgangstern zu Massenmördern ausgebildet. Ohne politische Handlanger in Europa wäre das nicht möglich gewesen.

Diesen Terror wird Europa so schnell nicht mehr los. Warum? Weil es ihn selbst geschaffen hat, indem seine Geheimdienste als Handlanger des CIA ganze Horden von kriminellen Vorstadtgangstern militärisch ausgebildet und mit Waffen versorgt haben. Wie konnten die Europäer nur so dumm sein?

Sie sind dem CIA hinterhergelaufen, als dieser in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Afghanistan mit finanzieller Hilfe der Saudis all jene für den Krieg gegen die Russen ausbildete, die zu Hause niemand mehr haben wollte. Damals zogen entlassene Strafgefangene aus allen muslimischen Ländern zum Hindukusch und lernten nun professionell zu töten. Sie bekamen Kalaschnikows, Panzerabwehrraketen und moderne Kommunikationstechnik.

Zweimal der gleiche Fehler

Als sich die Russen geschlagen aus Afghanistan zurückgezogen, machten sich auf die nun kriegserfahrenen Mudschahedin auf den Weg und nehmen den Terror mit zurück in ihre Heimatländer. Am schlimmsten wüteten sie in den neunziger Jahren in Algerien. Im Kampf zwischen der Militärregierung und der islamistischen Partei FIS (Islamische Heilsfront) kamen mindestens 120.000 Menschen ums Leben. Von Algerien gingen sie nach Frankreich, wo die Groupe Islamique Armé Anschläge in Zügen und in der Pariser Métro verübte. In diesen Jahren spannte al-Qaida ein terroristisches Netzwerk über ganz Europa.

Die Ursachen hierfür liegen auf der Hand. Denn in den großen muslimischen Parallelgesellschaften der früheren Kolonialmächte Frankreich und Großbritannien sowie in den muslimischen Exklaven, die sich in Deutschland durch die türkischen Zuwanderer und die viele arabischen Asylbewerber gebildet hatten, konnten sie ungehindert untertauchen.

All das war spätestens seit 9/11 und den Anschlägen von Madrid im Jahr 2004 sowie denen von London im Jahr 2005 bekannt. Obwohl sie also um die terroristische Gefahr in Europa und deren enge Verbindungen in die arabischen Länder wussten, schufen die Europäer gemeinsam mit dem CIA die Terrororganisation Islamischer Staat. Sie wiederholten den Fehler, den sie bereits in Afghanistan im Kampf gegen die Russen gemacht hatten, um diesmal auf Wunsch der USA den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu stürzen.

Wieder versorgten sie mit saudischem Geld den Abschaum der arabischen und europäischen Gesellschaften mit Waffen und lehrten ihn strategisch gezielt zu töten. Wer gesehen hat, mit welcher Kaltblütigkeit die Attentäter von Charlie Hebdo den verletzt am Boden liegenden und um Gnade flehenden Polizisten im Vorrübergehen exekutierten, der weiß, was diese Verbrecher vom CIA und seinen Handlangern gelernt haben.

Sicherheitsbehörden nicht überrascht

Inzwischen ist die Terrorgefahr in Europa allgegenwärtig. Bei den jüngsten Anschlägen in Brüssel sind mindestens 34 Menschen getötet und mindestens 230 verletzt worden. Diese Selbstmordattentate stehen zweifellos in engem Zusammenhang mit der Festnahme des Paris-Attentäters Salah Abdeslam. Wieder hat sich der IS zu dem Blutbad bekannt.

All diese Anschläge überraschen die Sicherheitsbehörden nicht. Seit Jahren warnt auch die Bundesregierung vor Anschlägen in Deutschland. Und seit nun bald zwei Jahrzehnten beobachten sie, wie junge Muslime aus Europa in die terroristischen Ausbildungslager reisen und als Profi-Killer wieder zurückkehren. Früher reisten sie an den Hindukusch, heute nach Syrien.

[poll id=“2″]Als der Westen gemeinsam mit den Saudis und Katar den IS schuf, muss folglich jedem Sicherheitspolitiker aufgrund der Erfahrungen mit al-Qaida in Afghanistan klar gewesen sein, was ein IS-Kommando in Syrien für die Sicherheitslage in Europa bedeutet. Gleichwohl wurde der IS geschaffen. Warum?

Niemand in Europa konnte ernsthaft ein Interesse an einer weiteren Terror-Organisation im Nahen Osten gehabt haben. Ein solches Interesse können nur Kräfte in und außerhalb Europas haben, die den Kontinent nachhaltig destabilisieren wollen.

Wer aber könnte das sein? Die Russen sind es wohl kaum, denn warum sollten sie sich einen Krisenherd unmittelbar vor der eigenen Haustür schaffen? Die Chinesen haben ebenfalls kein Interesse an einem Niedergang Europas, denn dann fällt dieses Europa auch als Absatzmarkt für ihre Wirtschaft aus.

Von der Finanzkriminalität zerfressen

Bleibt die Frage, welche Rolle die USA und die anglo-amerikanischen Thinktanks und ihre Dependancen in London, Brüssel, Paris und Berlin in dieser Gemengelage spielen. Ihr primäres Ziel ist es, die Rolle der USA als Weltmacht zu verteidigen. Dabei ist ihnen der Widerspruch zwischen dieser Anspruchshaltung und den wirtschafts- und machtpolitischen Realitäten bewusst. Mit dem Herrschen und Beherrschen ist es längst vorbei, weil die organisierte Finanzkriminalität nicht nur Griechenland, Portugal oder Spanien, sondern auch die USA innerlich zerfressen hat.

Demjenigen aber, der nicht mehr beherrschen kann, bleibt nur noch eine Lösung: Er muss zerstören, wo ihm zukünftig Konkurrenz erwachsen könnte. Und ein starkes, wirtschaftlich gesundes Europa mit guten Beziehungen zu Russland und gesundem Einfluss auf einen stabilen Nahen Osten wäre das letzte, was eine schwankende Weltmacht sich wünschen dürfte. Aber davor müssen sie sich ja nun nicht mehr fürchten. Statt von einer Weltmacht, wird Europa bis auf weiteres vom Terror beherrscht.

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Über Thomas Castorp

Thomas (Hans) Castorp blickt vom Zauberberg herab auf die Zusammenhänge zwischen gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Fragenstellungen. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

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