Das dicke Geschäft mit der Flucht

Der Bürger zahlt für die Flüchtlinge und finanziert anderen so ein lukratives Geschäft. Zugleich arbeiten NGO’s wie proAsyl, Help e.V., Medico e.V an der Entstaatlichung und Europäisierung. Nichts soll bleiben wie es einmal war.

Das alles beherrschende Thema, die Massenmigration, wirft nicht nur Fragen hinsichtlich von Ethik und Moral auf oder welche Bedeutung Grenzen im 21. Jahrhundert haben oder besser nicht mehr zu haben scheinen. Letztlich ist es auch die ganz profane Frage nach dem Geld. Wer verdient an jenem tief im Menschen verwurzelten Streben nach Glück bzw. dem Wunsch, ein Leben in Frieden und bescheidenem ökonomischen Wohlstand zu führen?

Kooperation von GEOLITICO mit dem Deutschen Arbeitgeberverband

Kooperation von GEOLITICO mit dem Deutschen Arbeitgeberverband

Zu allererst sind es natürlich jene, die den Menschen die Reise an die Orte ermöglichen, die ein besseres, ein glücklicheres Leben zu versprechen scheinen. Die international agierenden und organisierten Schleuserbanden, zumeist fest verankert in der organisierten Kriminalität, bieten den in die EU strebenden Menschen für mehrere tausend Euro einen all-inklusiv-Service direkt ans Ziel ihrer Wünsche an.[1],[2] Diese Gruppen sind sicherlich die größten Profiteure des gewaltigen Migrationsstromes, aber bei weitem nicht die einzige.

Steigende Umsätze bei Sozial-Riesen

Haben die Menschen das Ziel ihrer Träume, das in der Regel Deutschland heißt, erreicht, geht das Geschäft mit ihnen allerdings erst richtig los. Mit einem Unterschied – trugen die Migranten die Kosten für ihre Anreise noch selbst, so werden nun alle anfallenden Kosten entweder dem deutschen Steuerzahler aufgebürdet oder über steigende Schulden den zukünftigen Generationen.

Nach Angaben des deutschen Städte- und Gemeindebundes kostet die Betreuung eines Asylsuchenden je nach Bundesland und Gemeinde zwischen 10.000 und 14.000 Euro.[3] Von diesem Geld allerdings sehen die Asylbewerber relativ wenig. Ein alleinstehender Erwachsener erhält 216 Euro Grundversorgung und 143 Euro Taschengeld, also 359 Euro pro Monat bzw. 4.308 Euro pro Jahr. Diese Sätze sind entsprechend dem Asylleistungsgesetz in Deutschland geregelt. Zieht man diese Summe von den eingangs genannten Kosten ab, blieben bei einer Million Zuwanderer sehr konservativ gerechnet rund 7,5 Milliarden Euro alleine für das Jahr 2015 zu verteilen.

In der ersten Reihe derer, an die verteilt wird, stehen dabei die Betreuer und Betreiber von Flüchtlingsheimen und (Erst-)Aufnahmeeinrichtungen. Bis zu 40 Euro pro Kopf und Tag verdienen die Betreiber dabei[4], so es sich um Erstaufnahme-Einrichtungen handelt bei denen nicht nur für Logis, sondern auch für Kost gesorgt wird. Angesichts der nach Deutschland strömenden Massen dürfen Branchengrößen wie European Home Care, ALHO, Algeco und CHB folglich mit steigenden Umsätzen rechnen. Schon vor dem großen Ansturm lebten sie gut von den Wohltaten des Staates. Alleine im Jahr 2013 machte ECH laut Bundesanzeiger einen Gewinn von 57,6% auf das Eigenkapital.[5],[6] Eine GEOLITICO-Anfrage zu den Ergebnissen des laufenden und vergangenen Geschäftsjahres blieb unbeantwortet.

Wohlfahrtsverbände erzielen exklusive Preise

Auch Besitzer alter, ausgedienter Hotels wittern plötzlich ihre Chance.[7] Spiegel-TV berichtet von Hotelzimmern, die für mehr als 5.200 Euro im Monat vermietet werden.[8] Die Kosten für die Unterkünfte zeigen allerdings auch, dass 7,5 Milliarden bestenfalls ein Anfang sind – realistischer scheinen da die Berechnungen des Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) zu sein, welches insgesamt mit Kosten in Höhe von 45 Milliarden Euro rechnet.[9]

Das Geschäft wird natürlich nicht nur von privaten Betreibern gemacht, auch die Wohlfahrtsverbände, allen voran die kirchlichen Einrichtungen, lassen sich ihren christlichen Auftrag zur Nächstenliebe mit staatlichen Geldern großzügig entlohnen. Aufgrund ihrer Gemeinnützigkeit genießen sie gegenüber ihren privaten Konkurrenten zahlreiche Vorteile wie Steuerbefreiung, Vorgriffsrechte, steuerliche Finanzierung ihrer Arbeitskräfte. Entsprechend verwundert es nicht, dass die Wohlfahrtsverbände schon lange mit einschlägigen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) wie proAsyl kooperieren und für eine deutliche Lockerung der gesetzlichen Asyl- und Duldungsregeln eintreten.[10] Der Theologe Friedrich Wilhelm Graf formuliert hinsichtlich dieses Verhaltens insgesamt treffend:

„Die Wohlfahrtsverbände sind erfolgreich darin, Krisenphänomene erst zu erfinden, um dann die Leistungen zu ihrer Lösung anzubieten.“[11]

Ebenfalls setzen Gemeinden darauf, langfristig von der Unterbringung von Migranten zu profitieren. Die Plätze werden teuer an die jeweiligen Bezirksregierungen vermietet, obendrauf gibt es großzügige Zuschüsse der jeweils betreffenden Länder und des Bundes für den Um-, Ausbau oder die Renovierung. Am Ende steht die Hoffnung, dass die entsprechenden Projekte nach dem Auszug der Flüchtlinge entweder an Investoren weiterveräußert oder aber gewinnbringend vermietet werden können.[12]

Wer hingegen als Privatmann neu in das Geschäft miteinsteigen möchte, hat erst einmal schlechte Karten. Die exklusiven Preise erzielen nur Unternehmen und Wohlfahrtsverbände, die sich an den Ausschreibungen auf Bundes- bzw. EU-Ebene beteiligen können und nicht nur Logis, sondern auch Kost in ihren Heimen anbieten. Als Privatperson muss man sich mit deutlich bescheideneren Preisen zufrieden geben. In den Ballungszentren liegen diese oft weit unter den offiziell zu erzielenden Mieten. Zumal an Asylsuchende nicht direkt vermietet werden kann. Die lokalen Sozialämter und mancherorts auch die kirchlichen Wohlfahrtsverbände entscheiden, ob die Privatwohnungen bzw. -zimmer die Anforderungen erfüllen.[13]

Längst nicht alle verfügbaren Wohnungen erhalten so ein „Gütesiegel“, oft genug wird lieber neu gebaut. Abriss oder Instandsetzungen alter Immobilien ebenso wie der Neubau zahlreicher Einheiten dürften der Baubranche eine Sonderkonjunktur bescheren. Alleine Berlin plant den Neubau von Flüchtlingsheimen für insgesamt 7.500 Menschen. Dafür will die Stadt 160 Millionen Euro ausgeben.

Staatliches Konjunkturprogramm

Im Münchner Nobelvorort Grünwald wird für 1,7 Millionen Euro ein Haus mit 12(!) Plätzen für unbegleitete minderjährige Migranten gebaut.[14] Insgesamt wird mit 300.000 – 400.000 fehlenden Wohneinheiten gerechnet. Für den sozialen Wohnungsbau brechen also goldenen Zeiten an. Wohncontainer sind inzwischen Mangelware und die Preise haben sich mancherorts verzehnfacht: 2.000 Euro pro Quadratmeter sind keine Seltenheit mehr, ein Schlafplatz im Container kostet somit inzwischen bis zu 20.000 Euro.[15] Das klassische Resultat, wenn steigende Nachfrage auf ein knappes und nicht gleich zu erhöhendes Angebot trifft.

Verglichen mit den Summen, die es im Wohnungsbau zu verdienen gibt, sind andere Beträge Peanuts – beispielsweise die 15 Euro, die eine Grundausstattung an Lehrmaterialien für Anfänger kostet. Dennoch dürfte die Flüchtlingskrise mittelfristig dank der zu erwartenden Nachfrage nach Deutschkursen sowie Fort- und Weiterbildungsprogrammen auch bei der Bildungsbranche einzahlen. Ebenso freuen darf sich die Medizin- und Pharmaindustrie. Die Kosten für besondere medizinische Betreuung können laut Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, bis zu 100.000 Euro im Jahr betragen[16], wenngleich dies sicherlich Ausnahmefälle sind. Aber alleine die oftmals auch für die Erwachsenen notwendigen Impfpakte versprechen ein stabiles Zusatzeinkommen. Zuwächse in der Konsumindustrie stehen außer Zweifel. Gerade wenn dem Asylantrag stattgegeben wurde oder es zumindest für die Duldung langt, werden die Menschen vieles neu anschaffen müssen. Wer nur mit einem kleinen Rucksack ankommt, benötigt einiges.

Darüber hinaus bedarf es für eine erfolgreiche Betreuung, Verwaltung und schließlich auch Integration der Migranten jede Menge Personal. Allen voran natürlich Sozialpädagogen, aber auch Sicherheitspersonal und Polizisten, Lehrer oder Psychologen.[17] Insbesondere die Wohlfahrtsverbände dürften dadurch ihre Stellung als größte private Arbeitgeber Deutschlands festigen und dadurch sowohl ihre Einkünfte als auch ihren Einfluss weiter steigern.

Insgesamt stellt dieser Aspekt des Migrationsdramas also ein großes staatliches Konjunkturprogramm dar. Wer aber nun ökonomisch naiv wie die Beratergesellschaft KPMG[18] jubelt, dass dadurch das Wachstum in der Bundesrepublik gesichert und das demographische Problem gelöst werde, es sich bei der massiven Migration also um einen positiven Schock handele, der sei daran erinnert, dass dieses Konjunkturpaket steuer- und schuldenfinanziert ist. Die Kosten hierfür werden also der Bevölkerung in Form von höheren Steuern, Kürzungen in anderen staatlich finanzierten Bereichen oder neuen Schulden aufgebürdet werden. Dies trifft alle, die Profiteure hingegen sind zwar in vielen Branchen zuhause, machen aber letztlich nur einen kleinen Teil der Bevölkerung aus. Es gilt die alte ökonomische Regel: „There is no such thing as a free lunch“ – es gibt nichts geschenkt. Aber dies ist nur ein Aspekt.

Machenschaften und Interessen der Stiftungen

Wirklich spannend wird es dort, wo der finanzielle Profit mit einer politischen Agenda verknüpft ist. Das beginnt bereits in den Kommunen, die Privateigentum enteignen. Gerade in Großstädten gibt es zahlreiche Objekte (oft in Bestlage), die aus den unterschiedlichsten Gründen von ihren Eigentümern leer stehen gelassen werden. Sehr zum Unmut der meist vom linken Parteienspektrum dominierten Stadträte. Gerade exklusive Objekte erregen das Interesse derer, denen leer stehende und anmietbare Wohnungen oft nicht gut genug sind. Die jeweils betreffenden Kommunen würde diese gerne ihren eigenen Vorstellungen gemäß nutzen anstatt sie „Investoren“ zu überlassen. In dem durch den Menschenzustrom entstandenen Wohnraummangel scheinen einige Kommunen die Chance zu sehen, diesen Misstand zu beseitigen.[19] Dass gerade Hamburg und Berlin in der Frage der Enteignung von Privateigentum nun gesetzgeberisch voranschreiten, ist daher kaum verwunderlich.[20]

Verwundern dürfte so manchen, auf welche Weise die Wissenschaft von den Migranten profitiert: Die Migrationsforschung arbeitet akribisch daran, die Bedingungen für Migration zu verbessern. Dahinter steht letztlich das Eigeninteresse der Forscher an mehr Migration. Je drängender das Problem wird, je stärker es im öffentlichen Blick steht, desto mehr ist ihre Expertise gefragt, desto eher werden Forschungsgelder bewilligt und desto großzügiger fließen Stiftungsgelder.[21]

Daher gehen die Handlungsempfehlungen der „Experten“ immer in Richtung Migrationserleichterung, stets sollen letztlich mehr Anreize für Migration gesetzt werden (beispielsweise Geld- statt Sachleistungen) und am Ende wird einer Europäisierung der Migrations- und Integrationspolitik das Wort geredet.[22] Diese Forderungen ähneln dabei überraschend den Forderungen der EU und – noch überraschender – denen von privaten Stiftungen. Überraschend ist dies aber nur, wenn man beispielsweise nicht weiß, dass der Sachverständigen Rat für Integration und Migration (SVR) alleine zu dem Zweck gegründet wurde, die Positionen und Forderungen besagter Stiftungen wissenschaftlich zu untermauern.[23]

Besonders hervorgehoben seien hierbei die Robert Bosch Stiftung, die Stiftung Mercator, die Bertelsmann-Stiftung, und natürlich sind auch die unvermeidlichen Open Society Institutes des Multimilliardärs George Soros meist direkt oder indirekt mit von der Partie. Es gibt aber noch viele weitere kleiner Stiftungen, die sich diesem Thema verschrieben haben. Gemeinsam ist ihnen allen, dass sie sich nicht alleine auf ein humanitäres Programm beschränken, sondern ganz aktiv und bewusst politische Kommunikation betreiben.[24] Ihre Ziele sind die Förderung des europäischen Gedankens, der Integration sowie des kulturellen Austauschs, auch der Klimaschutz nimmt eine wichtige Stellung ein.[25] Sie fördern dabei nicht nur Forschungen in dem Bereich, sondern auch NGOs, die die Handlungsempfehlungen der Forscher in die Tat umsetzen.

Mit viel Geld Rechte von Asylsuchenden stärken

Eben diesen Stiftungen begegnet man wieder, sobald man sich mit diversen EU-Förderprogrammen oder Netzwerken auseinandersetzt, deren Ziele deckungsgleich mit besagten Stiftungen sind und ebenfalls Forschungen und NGOs fördern. So etwa dem Programm Bürgerinnen und Bürger für Europa, das beispielsweise den 2. Internationale Schlepper und Schleusertagung [26], die sich unter dem Deckmantel der Satire sehr ernsthaft mit der Frage auseinandersetzt, welche Wege, Mittel und Methoden es gibt und den Migranten bereit gestellt werden können, um schneller, sicherer und kostengünstiger in die EU zu gelangen.

Bezeichnenderweise wurde dieser Kongress nicht nur von EU und dem Münchner Kulturreferat gefördert, sondern auch von jenem Konglomerat aus NGOs und Stiftungen, die in der Mittelmeerregion höchst aktiv die Migration unterstützen. Das geschieht durch das Verteilen von Handbüchern[27] für „Flüchtlinge“, mit denen der Weg in die EU erleichtert werden soll oder ähnlich gearteten Apps.[28] Der übergeordnete Open Borders Congress wiederum wurde von der Kulturstiftung des Bundes gefördert[29], die etwa auch die Förderung der Forschungsgruppe TransMigration trägt. Deren Feldforschungen fanden in den Jahren 2002-2004 in Südosteuropa entlang genau jener Routen statt, die heute von der überwiegenden Mehrheit der Migranten gewählt werden.[30]

Auch das dem Namen nach mit dem SVR verwandte European Programm for Immigration and Migration (EPIM) stützt sich auf finanzkräftige Stiftungen, einmal mehr mit dabei: die Robert Bosch Stiftung.[31] Ziel des EPIM ist es, NGOs zu stärken, die Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit verteidigen wollen, ihre nationale Erfahrungen auf EU-Ebene einbringen möchten, sich dabei mit anderen europäischen NPOs vernetzen und europäische Lösungen suchen. Dabei sollen sie auf Asylsuchende, illegale Immigranten und sowie die Gleichheit, Integration sowie soziale Inklusion der Migranten fokussieren.[32] Das EPIM verfügte für die Jahre 2012-2015 über 3,8 Millionen Euro.[33]

Im European Council on Refugees and Exiles (ECRE) widmet sich dem Migrations- und Fluchtthema gleich ein ganzes Netzwerk von insgesamt 90 NGOs. Auch hier werden mit sehr viel Geld Projekte gefördert und koordiniert, die die Rechte von Asylsuchenden stärken sollen. Hier erfährt man auch, dass die EU für die laufende Periode ihre Ausgaben um fast 50% gegenüber der vorangegangen Periode angehoben hat: der neugeschaffene Asylum, Integration and Migration Funds, aus dem sich auch das ECRE speist, wurde mit 3,17 Milliarden Euro ausgestattet.[34] Auf deutscher Seite einmal mehr mit dabei: proAsyl sowie die Wohlfahrtsverbände Caritas und Diakonie.[35]

Durchsetzung einer erweiterten EU-Staatlichkeit

Genau diese NGOs, sei es proAsyl, Help e.V., Medico e.V. Flüchtlingsräte der Länder und viele, viele andere dienen dabei als Werkezeuge zur Durch- und Umsetzung einer politischen Agenda.[36] Die EU bedient sich nicht nur im Bereich der Zuwanderung ganz bewusst NGOs.[37] Der Hintergrund dieses Handelns der EU wurde bereits 2006 von den Migrationsforschern Efthimia Panagiotidis und Vassilis Tsianos formuliert:

„Der NGOisierungsprozess als ‚sanfte’ Institutionalisierung der Krise bestimmter wohlfahrtsstaatlicher Elemente in dem Prozess der neoliberalen Transformation der Staatlichkeit ist keinesfalls Schadensbegrenzung. Sie ist genuin produktiv, insoweit sie im Kontext der Europäisierung bzw. der Durchsetzung einer neuen erweiterten EU-Staatlichkeit stattfindet.“[38]

Demnach also dienen die NGOs der Europäisierung. Sollte die Idee einer neuen Staatlichkeit[39] tatsächlich hinter der massiven Förderung von Migration stehen, wird zumindest verständlich, weshalb die Politik überhaupt nicht auf die absehbare Entwicklung reagierte.

Schließlich besteht seit 2008 ein klar etablierter Trend steigender Asylanträge.[40] Die Entwicklung kündigte sich also bereits langfristig an. Auch warnte der UN-Sonderbevollmächtige für Syrien, Muhannad Hadi, bereits im April 2013 in New York davor, dass dem UN-Hilfsprogramm für Syrien das Geld ausgehe. In absehbarer Zeit werde es nicht mehr in der Lage sein, sowohl die Syrer, die sich im Land selbst auf der Flucht befinden, als auch jene in den Lagern in Jordanien oder Türkei adäquat zu versorgen.[41]

So widerspricht denn auch Professor Sabine Hess vom Rat für Migration klar der Aussage des Bundesinnenministers Thomas de Maiziere, die Bundesregierung wäre von der Entwicklung überrascht worden.[42] Besonders brisant dabei, dass sie auch auf das sogenannte Malmström-Papier verweist, welches die heutige EU-Kommissarin für Handel und damalige EU-Kommissarin für Innenpolitik, Cecilia Malmström, zusammen mit der sogenannten Mittelmeer Taskforce am 4. Dezember 2013 verfasst hat.[43]

Parallelen zur Finanzkrise

Hier nun schließt sich der Kreis. Denn in dem Papier argumentierte Malmström nicht nur für eine Kooperation mit den Mittelmeeranrainerstaaten sowie einer Ausweitung der legalen Immigration, sie fordert auch eine Stärkung des europäischen Grenzregimes – also mehr oder weniger, genau das, was einerseits Angela Merkel im Rahmen ihrer Türkeireise angestoßen hat und was andererseits in der aktuellen Situation das vorherrschende Narrativ von Politik und Medien ist: Die Massenmigration sei ein europäisches Problem, welches nur von Europa (vulgo der EU) gelöst werden könne.

Damit gewinnt der Brüsseler Zentralstaat weiter an Kontur. Dass sogar über eine eigene EU-Steuer, eines der elementaren, langfristigen Ziele Brüssel, für die Bewältigung der Migrationskosten zumindest diskutiert wurde, passt in dieses Bild.[44] So mehren sich, wenn man es denn vorsichtig formulieren möchte, zumindest die Indizien dafür, dass die Flüchtlingskrise ganz ähnlich wie die Krise der EU-Gemeinschaftswährung dazu genutzt werden soll, die strukturelle Vertiefung der europäischen Integration nicht nur fortzuführen, sondern sie zu forcieren. Im Zuge dessen werden einer kleinen, privilegierten Minderheit, genau wie in der Finanzkrise auch, außerordentliche Verdienstmöglichkeiten eingeräumt.

Anmerkungen

[1][1]https://www.geolitico.de/2015/10/06/organisierte-auslaenderkriminalitaet/

[2] http://www.spiegel.de/politik/ausland/fluechtlinge-aus-afghanistan-fuer-asyl-in-deutschland-riskieren-sie-alles-a-1057400.html

[3] Antwort auf eine Emailanfrage

[4] http://www.deutschlandfunk.de/das-millionengeschaeft-asyl-gewinn-machen-mit-der-ware.724.de.html?dram:article_id=315527

[5] http://www.focus.de/finanzen/news/erotik-hotel-container-firmen-jugendherbergen-asyl-industrie-im-goldrausch-hier-laesst-der-fluechtlingsstrom-die-kassen-klingeln_id_4871248.html

[6] http://www.handelsblatt.com/my/politik/deutschland/fluechtlingsdebatte-das-geschaeft-mit-der-not/12158168.html?ticket=ST-584775-MeRS69rFVPiX1ndXmyNV-s02lcgiacc01.vhb.de

[7] http://www.rnz.de/nachrichten/region_artikel,-Dossenheim-Asylbewerber-statt-Restaurantgaeste-_arid,95439.html

[8] http://www.spiegel.tv/#/filme/geschaefte-mit-fluchtlingshotels/

[9] http://www.welt.de/politik/article146732114/Kosten-fuer-Fluechtlinge-jaehrlich-bei-45-Milliarden-Euro.html

[10] http://www.aktion-bleiberecht.de/

[11] http://www.wiwo.de/politik/deutschland/wohlfahrtsverbaende-caritas-und-diakonie-bedienen-sich-beim-staat/7397380-all.html

[12] http://www.swp.de/heidenheim/lokales/giengen/Platz-fuer-288-Fluechtlinge-in-der-Memminger-Wanne;art1168894,3203247

[13] http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/fluechtlinge-privat-aufnehmen-was-ist-mit-der-miete-aid-1.5317764

[14] http://www.sueddeutsche.de/muenchen/landkreismuenchen/gruenwald-haus-fuer-junge-fluechtlinge-1.2678421

[15] http://www.welt.de/wirtschaft/article147115460/Containerhersteller-verzehnfachen-ihre-Preise.html

[16] http://www.deutschlandfunk.de/fluechtlingspolitik-wir-reden-sicherlich-ueber-milliarden.694.de.html?dram:article_id=322280

[17] http://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/fluechtlingskrise-zehntausende-neue-stellen-fuer-beamte-und-sozialarbeiter-13841071.html

[18] http://news.kpmg.de/fluechtlinge-deutsche-wirtschaft-kosten-einnahmen-nutzen-ausgaben/

[19] https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2015/lueneburg-scheitert-mit-beschlagnahme-von-villa-fuer-asylbewerber/

[20] http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-09/fluechtlinge-unterbringung-staedte-beschlagnahmen-immobilien-sozialer-wohnungsbau

[21] So förderte beispielsweise alleine die Stiftung Mercator den Sachverständigen Rat der Stiftungen für Integration und Migration (bereits die zeitlich falsche Reihung lässt tief blicken) mit 6.113.744 Millionen Euro seit 2008.

https://www.stiftung-mercator.de/de/partnergesellschaft/sachverstaendigenrat-deutscher-stiftungen-fuer-integration-und-migration-svr/

[22] vgl. http://www.rat-fuer-migration.de

[23] http://www.svr-migration.de

[24] Stiftung Mercator GmbH (Hrsg.): Al Mercato. Notizen zur Politischen Kommunikation. Nr. 2011/12, Essen 2012.

[25] Vgl. https://www.stiftung-mercator.de/de/unsere-vision/ / vgl. Bertelsmannstiftung (Hrg.): Jahresbericht 2014. Menschen bewegen. Zukunft gestalten. Insbesondere S.44ff. / vgl.

[26] http://iss2015.eu/

[27] http://news.sky.com/story/1551853/sky-finds-handbook-for-eu-bound-migrants

[28] vgl. beispielsweise http://www.watchthemed.net/ Die Organisation wird von proAsyl, der do: Stiftung (www.stiftung-do.org) und Medico (www.medico.de) gefördert. Allesamt altgediente Veteranen im „Flüchtlingsgeschäft“.

[29] http://www.muenchner-kammerspiele.de/munich-welcome-theatre

[30] vgl. Forschungsgruppe TransMigration (Hg.): Turbulente Ränder – Neue Perspektiven auf Migration an den Grenzen Europas, Bielefeld 2006.

[31] http://www.epim.info/migreurop/

[32] http://www.epim.info/epims-mission-statement/

[33] http://www.epim.info/rationale-engagement/

[34] http://www.ecre.org/component/news/news/2-focus/204-the-future-of-eu-funding.html

[35] http://www.ecre.org/alliance/members/profiles.html

[36] Alleine Help e.V. wurde von der EU-Kommission im Jahr 2014 mit fast 5 Millionen Euro bedacht. Vgl. http://ec.europa.eu/budget/fts/index_de.htm

[37] http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0001591

[38] Efthimia Panagiotidis/Vassilis Tsianos: DENATURALIZING „CAMPS“: ÜBERWACHEN UND ENT- SCHLEUNIGEN IN DER SCHENGENER ÄGÄIS-ZONE in Turbulente Ränder – Neue Perspektiven auf Migration an den Grenzen Europas, Forschungsgruppe TransMigration, Bielefeld 2006. S.70

[39] https://www.geolitico.de/2015/10/13/ziel-ist-ein-anderes-deutschland

[40] http://mediendienst-integration.de/migration/flucht-asyl/zahl-der-fluechtlinge.html

[41] http://webtv.un.org/watch/daily-press-briefing-with-guest-mr.-muhannad-hadi-secretary-general-egypt-beirut-usg-amos/2536439315001

[42] Auf der Bundespressekonferenz des Rats für Migration vom 29.9.2015 vgl. www.youtube.com/watch?v=VC_OVM4W6Js

[43] vgl. EU-Kommission: COMMUNICATION FROM THE COMMISSION TO THE EUROPEAN PARLIAMENT AND THE COUNCIL on the work of the Task Force Mediterranean. COM(2013) 869 final. Brüssel 2013.

[44] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-bundesregierung-und-eu-kommission-erwaegen-soli-a-1057152.html

 

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