Tagesschau als Beruhigungsmittel

Sie klärt nicht auf, sondern lullt ihre Zuschauer ein. Statt die Bürger aufzuklären, verabreicht die Tagesschau ihrem Millionenpublikum allabendlich Beruhigungspillen.

Obwohl wir von der Tagesschau einiges gewohnt sind, gelingt es den verantwortlich genannten Redakteuren immer wieder, unsere Erwartungen zu übertreffen. Am vergangenen Wochenende ist ihnen ein neues, verblüffendes Meisterstück geglückt. Es begann mit einem Bericht über den ausländischen Mitbürger, einen Marokkaner, der im Thalys, dem französischen Hochgeschwindigkeitszug, auf seine Art, mit Kalaschnikow und Pistole, für Ordnung sorgen wollte.

Die Polizei spricht, nicht ganz überraschend, von islamischen Verbindungen und islamistischen Motiven – den Unterscheid kennt keiner so genau, soll wohl auch niemand kennenlernen. Ihm nachzugehen ist gefährlich, weil es auf hässliche Motive schließen lässt: auf Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Islamophobie und so weiter. Eigenschaften jedenfalls, die als verwerflich gelten und, anders als das Agieren im Namen Allahs, strafbar sind.

Deutschland, wo Milch und Honig fließen

Unmittelbar danach dann die gewohnten Bilder vom Chaos an den europäischen Grenzen: Flüchtlinge in Frankreich, Flüchtlinge in Mazedonien, Flüchtlinge in Italien; am Ende, regelmäßig und immer wieder: Flüchtlinge in Deutschland. „Wir wollen weiter“ rufen sie Eindringlinge beim Übertritt nach Mazedonien, nach Serbien, nach Ungarn und so fort.

Soll heißen: weiter nach Deutschland, ins Land, wo Mich und Honig fließen; in dem man bleiben kann, so lang man will; das jeden willkommen heißt, auch den, der anderswo verdächtig ist und abgewiesen wird, weil er ohne Papiere ist und sich die Fingerkuppen verätzt hat, um anonym zu bleiben und die Behörden zu narren. Was sich als klug erweist und reichlich auszahlt, denn wer seine Herkunft verschleiert, wer schweigt oder schlichtweg lügt, hat in Deutschland gute Karten. Wie und wohin soll er denn abgeschoben werden, wenn man nicht weiß, woher er kommt?

Empfindsame Redakteure

Nach dieser Pflichtübung in Sachen Humanität und Dummheit findet die Tagesschau dann zurück in die Wirklichkeit. Kurz, aber immerhin berichtet sie von dem Terror, mit dem schwarz vermummte, bis an die Zähne bewaffnete, islamische oder islamistische Gotteskrieger – den Unterscheid kennt keiner so genau – im Namen Allahs und seines Propheten die Welt erobern wollen. Nach ihrem Sieg soll es dann nur noch ein Buch geben, den Koran, der Rest wird ausradiert, zerrissen oder eingestampft.

Konrad Adam / Quelle: Privat

Konrad Adam / Quelle: Privat

Die widerwärtigen Videos, die zeigen, wie das nicht etwa erst geschehen soll, sondern längst geschieht, werden uns von den empfindsamen Redakteuren der Tageschau vorenthalten: So etwas sei dem deutschen Publikum nicht zumutbar.

Die Bilder nicht – oder das nicht, was sie zeigen, das Abschlachten, Erschießen und Enthaupten? Tatsächlich sind die Bilder schauderhaft; als Ernüchterungsmittel gegen die Sedativa, die uns die Tagesschau Abend für Abend verabreicht, kann ich sie aber nur empfehlen.

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Über Konrad Adam

Konrad Adam ist Journalist, Publizist und Politiker (AfD). Er war von 1979 bis 2007 Feuilletonredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) sowie Chefkorrespondent und Kolumnist der Welt in Berlin. Zwischen April 2013 und Juli 2015 war er einer von drei Bundessprechern (Bundesvorsitzenden) der Alternative für Deutschland, zu deren Gründungsmitgliedern er zählt. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

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