Mit Apple wird die Börse abstürzen

Die Lage der Börse ist genauso brisant wie 1972, 1999/2000 und 2007. Nur noch sechs Aktien erbringen die die Hälfte aller Kursgewinne. Was nun passieren wird.

Kürzlich hat das Wall Street Journal über eine interessante Statistik berichtet: Die Marktkapitalisierung der NASDAQ sei seit Jahresanfang um 664 Milliarden Dollar gestiegen, wobei mehr als die Hälfte dieser Kursgewinne auf nur sechs Aktien zurückgehen: Amazon, Apple, Facebook, Gilead Sciences, Google und Netflix.

Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) dieser glorreichen Sechs beträgt 156,2 Punkte. Apple und Gilead sind mit einem KGV von 13,3 bzw. 12,5 Punkten vergleichsweise günstig bewertet, während Amazon und Netflix mit einem KGV von 335,1 bzw. 508,0 Punkten jenseits von Gut und Böse sind. Im Vergleich dazu erscheinen Facebook mit einem KGV von 45,6 und Google mit 22,8 fast schon moderat bewertet.

Überaus brisantes Bild

Wenn nur sechs Werte für mehr als die Hälfte der Kursgewinne verantwortlich sind, dann ist die Börsenwelt nicht mehr in Ordnung. Diese Entwicklung ist charakteristisch für die Endphase einer Hausse. Sie zeigt auf anschauliche Weise, was bewährte Indikatoren wie die Advance-Decline-Linie systematisch messen: Die Endphase einer Hausse wird von immer weniger Aktien getragen.

Auf die Bedeutung der Advance-Decline-Linie bin ich hier schon eingegangen (vergl. GEOLITICO „Diesem Crash entkommt keiner“). Fakt ist: Im Mai dieses Jahres zeigte dieser wichtige Indikator erstmals seit 2007 eine negative Divergenz. Seither hat er sich weiter nach unten bewegt.

Doch das ist nicht alles: Denn in Kombination mit der Statistik der Aktien, die neue 52-Wochen-Hochs erreichen, ergibt sich jetzt ein überaus brisantes Bild. Ein Bild, das Sie in der jetzt vorliegenden Form nur drei Mal zuvor beobachten konnten: 1972, 1999/2000 und 2007. Und diese drei Jahreszahlen haben es in sich, wie Sie auf dem folgenden Chart nachvollziehen können.

Grafik: Claus Vogt

Grafik: Claus Vogt

Mit fallenden Kursen Geld verdienen

In allen drei Jahren begannen kurz darauf ausgeprägte Baissephasen, in deren Verlauf sich die Kurse ungefähr halbierten. Ich bin der festen Überzeugung, dass es dieses Mal nicht anders sein wird. Zumal die makroökonomischen Risiken und Ungleichgewichte heute sehr viel größer sind als damals.

Nun sind Aktienbaissen aber keine Katastrophe, sondern ein normaler Bestandteil funktionierender Märkte. Nutzen Sie die fallenden Kurse, um Geld zu verdienen. Bisher war ich noch sehr zurückhaltend mit der Empfehlung von Short-Positionen und habe dafür ausschließlich Indizes ausgewählt. Aufgrund der Tatsache, dass sich die Lage an den Börsen dramatisch zugespitzt hat, werde ich das jetzt ändern und konkrete Short-Empfehlungen für Einzelaktien geben.

Einer der ersten Kandidaten könnte übrigens die von vielen Anlegern so geliebte Apple-Aktie sein. Es gibt viele Anzeichen dafür, dass der Aktienkurs dieses hervorragenden Unternehmens deutlich fallen wird.

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Über Claus Vogt

Claus Vogt ist Chefredakteur des Börsenbriefs „Krisensicher Investieren“. Zusammen mit Roland Leuschel schrieb er die Bücher „Das Greenspan-Dossier“, „Die Inflationsfalle“, „Bitcoin & Co. - Finte“ oder „Neugestaltung des Geldsystems?“. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

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