Nehmt dem IS-Terror das Geld!

 Ist Putin etwa böser als der IS im Irak? Der Westen verhängt Sanktionen gegen Russland, tut aber nichts, um die permanenten Erdöldeals der mörderischen IS zu stoppen.

Nach Informationen der New York Times entwickelt die NASA ein Flugleitsystem für UAVs (unmannend aerial vehicles), welches ähnliche Aufgaben wie die Flugsicherung der zivilen Luftfahrt übernehmen soll.[1] Das System soll Drohnen und weitere niedrig fliegende Flugobjekte koordinieren und damit sicherstellen, dass Flugverbotszonen beachtet werden und es im Luftraum nicht zu Kollisionen mit anderen UAVs oder bemannten Fluggeräten kommt und unfallträchtige touch-downs auf Gebäude, Strassen, etc. verhindert werden.

Nach Erläuterungen des NASA-Projektleiters, werde das System unbemannt und computergesteuert operieren. Sinnvolle kommerzielle Drohnen-Einsätze finden sich etwa in der Landwirtschaft oder im sogenannten Asset Monitoring, zum Beispiel bei der Überwachung von Pipelines oder größeren Industriegeländen.

Kopflose amerikanische Strategien

Es darf angenommen werden, dass sich nationale Sicherheitsbehörden ‘zum Schutz der Bevölkerung’ auch weitere Anwendungen vorstellen können. In diesem Zusammenhang dürften auch die Bemühungen der EU-Kommission zu verstehen sein, nach US-Vorbild endlich eine europaweite Speicherung von Fluggastdaten (PNR)[2] auf den Weg zu bringen. Schließlich muss verhindert werden, dass IS-Dschihadisten unbemerkt nach Europa einreisen, um die europäische Bevölkerung von den Vorzügen eines Scharia geprägten Islam zu überzeugen.

In ihrer Regierungserklärung zu Waffenlieferungen an die kämpfende Kurdenmiliz mahnte Frau Merkel ausdrücklich: „IS-Terror bedroht auch Deutschland.“

In diesem Zusammenhang ging die Kanzlerin selbstverständlich nicht darauf ein, dass der Aufstieg der Gruppe Islamischer Staat (IS) quasi implizit erst durch kopflose amerikanische Strategien im Irak-Konflikt ermöglicht wurde und die Terrororganisation noch immer von interessierten Kreisen aus Saudi-Arabien unterstützt wird.

Faulende Früchte der Freiheit

Somit ergibt sich eine unrühmliche politische Doppelstrategie: Einerseits liefert man Panzer und sonstiges Militärgerät nach Saudi-Arabien, andererseits beklagt man die Gräueltaten der IS und bedrängt in der Folge die eigene Bevölkerung, die noch verbliebenen und an mancher Stelle bereits faulenden Früchte der Freiheit zugunsten von sicherheitsrelevanten Überlegungen zurückzustellen. Und so ganz nebenbei befeuert man den ohnehin kontrovers geführten gesellschaftlichen Diskurs im Zusammenhang mit den Folgen einer kaum mehr nachvollziehbaren Außenpolitik etwa bei der Flüchtlingsproblematik in Deutschland und Europa sowie deren vielfältigen Auswirkungen.

Schon irgendwie seltsam, dass man nicht ernsthaft die Idee verfolgt, der IS-Organisation nach dem Vorbild der Russland-Sanktionen den Zugang zu Finanzströmen abzuschneiden und/oder deren permanenten Erdöl-Deals zu stoppen.
Dies aber mag der Erkenntnis geschuldet sein, dass der böse Herr Putin nunmal weitaus gefährlicher als die IS-Truppen eingeschätzt wird.

 

Anmerkungen

[1] Conour Dogherty, „Drone Developers Consider Obstacles That Cannot Be Flown Around“, New York Times: http://www.nytimes.com/2014/09/01/technology/as-drone-technology-advances-practical-obstacles-remain.html?_r=1

[2] „EU-Gipfel will schnellen Beschluss zu Flugdatenspeicherung“, golem.de: http://www.golem.de/news/wegen-terrorgefahr-eu-gipfel-will-schnellen-beschluss-zu-flugdatenspeicherung-1409-108964.html

 

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