Sechs beschämende Wahrheiten über die US-Wahl und Romney

US-Walkämpfe sind immer Schlammschlachten, in denen Wahrheiten verdreht und Geld die schärfste Waffe ist. Doch zuvor hat die Finanzbranche in einem Wahlkampf so viel Geld zur Abwahl eines Präsidenten ausgegeben wie in dem Kampf Mitt Romney gegen Barack Obama.

Über 160 Millionen Dollar haben Hedgefonds-Manager und Banker bereits gespendet. Beobachter gehen davon aus, dass diese Summe noch weit über die 200-Millionen-Dollar ansteigen könnte. Und das meiste davon geht auf das Wahlkampfkonto von Romney. Unendlich viel Geld für ein Land, in dem fast 50 Millionen Menschen zum Überleben auf Essensmarken angewiesen sind.

Die Banker von Goldman-Sachs sollen diesmal mehr als jede andere Bank für die Romney-Kampagne gespendet haben. Vor vier Jahren zählten sie noch zu Obamas großzügigsten Gönnern.

Die Frage, wer dieser Mitt Romney wirklich ist, beantwortete die US-Schauspielerin und Sängerin Barbara Streisand. In einem Beitrag für die Huffington Post zählt sie sechs beschämende Wahrheiten über den Republikaner auf.

1. Streisand nennt es eine Tatsache, dass Mitt Romney ungeheuer reich wurde, während seiner Firma Bain Capital, Unternehmen kaufte und in den Bankrott stürzte, US-Arbeiter entließ und Arbeitsplätze ins Ausland verschob.

2.Sie nennt es eine Tatsache, dass Mitt Romney als Gouverneur gemessen an der Schaffung von Arbeitsplätzen nur auf Rang 47 landete. sei eine Tatsache, dass Mitt Romney Millionen Dollar auf Schweizer Bankkonten habe und geheimnisvoll Offshore-Investmentfonds auf den Cayman Islands und Bermuda unterhalte, weil er seinen fairen Anteil an US-Steuern nicht zahlen wolle.

3. Es sei eine Tatsache, dass Mitt Romney Millionen Dollar auf Schweizer Bankkonten habe und geheimnisvoll Offshore-Investmentfonds auf den Cayman Islands und Bermuda unterhalte, weil er seinen fairen Anteil an US-Steuern nicht zahlen wolle.

4. Es sei eine Tatsache, dass Mitt Romney zu nahezu jedem Thema seine Meinung änderte, nur um die Stimmen der Wähler zu bekommen. Erst sei er für und dann gegen schärfere Waffengesetze, das Recht der Frauen auf sexuelle Selbstbestimmung, Gesundheitsversorgung für alle und Konjunkturprogramme gewesen. Er habe einmal geglaubt, dass der Mensch zur globalen Erwärmung beigetragen hat, doch nun habe er seine Position geändert. Er sei gegen die Unterzeichnung des Steuerkürzungs-Versprechens gewesen, und jetzt sei er ein starker Befürworter.

5. Es sei eine Tatsache, dass Mitt Romneys Lösung für Wirtschaftswachstum die weitere Deregulierung sei. Diese Politik habe dazu geführt, dass Banken „too big to fail“ wurden, sie habe die BP-Ölpest ermöglicht, die Immobilienkrise geschaffen und schließlich in die amerikanische und die globale Finanz-und Wirtschaftskrise geführt, also zur Kernschmelze.

6. Und es sei eine Tatsache, dass republikanische Gesetzgeber die Wähler im ganzen Land durch neue Stimmrechtsbeschränkungen entrechten wollten. Sie wollten die überparteiliche Wählerregistrierung abschaffen und Abstriche bei der vorzeitigen Stimmabgabe machen. Sie hofften, dass diese beschämenden Taktiken, die einzig dazu dienten, den demokratischen Prozess zu untergraben, einen Einfluss auf die Wahl haben werden.

Bleibt nur noch zu sagen, dass dieser Mitt Romney auch die volle Unterstützung der deutschen Finanzinstitute genießt. Das Washingtoner Center for Responsive Politics berichtet, die Deutsche Bank habe Romney 86.250 Dollar und damit fünf Mal soviel wie für Obama gespendet, und der Versicherungskonzern Allianz steckte Rommneys Unterstützern demnach 14.950 Dollar zu.

Übrigens: Romney hat im Jahr 2011 nur 14,1 Prozent Steuern gezahlt und damit weniger als der Durchschnittsverdiener in den USA.

Wundert’s eigentlich noch jemanden? Vermutlich nicht.

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Über Günther Lachmann

Der Publizist Günther Lachmann befasst sich in seinen Beiträgen unter anderem mit dem Wandel des demokratischen Kapitalismus. Er veröffentlichte mehrere Bücher, darunter gemeinsam mit Ralf Georg Reuth die Biografie über Angela Merkels Zeit in der DDR: "Das erste Leben der Angela M." Kontakt: Webseite | Twitter | Weitere Artikel

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